SCHLAGWORTE: Sekundärrohstoffe
ProgRess: konkrete Maßnahmen statt Placebo-Programme
| „Das von der Bundesregierung verabschiedete Deutsche Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess) ist das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben steht, wenn nicht endlich auch konkrete Maßnahmen umgesetzt werden, um das Recycling in Deutschland stärker zu fördern als bisher.“ Das macht bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock anlässlich der gestrigen Debatte im Bundestag deutlich. „Was wir sicher nicht brauchen sind Programme, die sich letztlich als wirkungsloses Placebo entpuppen.“
IED-Richtlinie: Umsetzung schießt übers Ziel hinaus
| Die europäische Industrieemissions-Richtlinie (IED) soll verbindliche Maßstäbe und Kriterien für einheitliche Standards und Techniken von Industrieanlagen in ganz Europa schaffen. Eine Umsetzung in deutsches Recht ist bis 2013 geplant, erste Gesetzesentwürfe liegen vor. „Die Referentenentwürfe des Bundesumweltministeriums schießen deutlich über das Ziel hinaus“, kritisiert jedoch bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock.
Ohne Schrott nichts los in Stahlwerken
| Ohne Schrott läuft in den Stahlwerken kaum etwas: Fast die Hälfte des in Deutschland produzierten Stahls wird aus Schrott hergestellt, das bringt ökonomische Vorteile und hilft auch dem Klima. „Mit der Herstellung von Stahl aus Eisenschrotten, anstelle von Eisenerz und Kokskohle, können die CO2-Emissionen deutlich reduziert werden“, erklärte Ruggero Alocci, Geschäftsführer der italienischen Alocci Rappresentanze Industriali gegenüber bvseTV.
In Sachsen wurden überwiegend Abfälle aus Sachsen entsorgt
| Das sächsische Statistische Landesamt hat für 2010 einen leichten Rückgang von in den Entsorgungsanlagen behandelten und entsorgten Abfällen festgestellt. Insgesamt seien 5,9 Millionen Tonnen Abfälle behandelt und entsorgt worden. Im Vorjahrseien es noch 6,3 Millionen Tonnen gewesen. Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, stammten rund 60 Prozent (3,8 Millionen Tonnen) der zur Entsorgung anstehenden Abfallmenge aus Sachsen.
Viel ungenutztes Potenzial in MVA-Schlacken
| Abfälle aus Müllverbrennungsanlagen (MVA) und Ersatzbrennstoff-(EBS)-Kraftwerken stellen in erster Linie einen Kostenfaktor dar. Aber bei den in den Schlacken, Aschen und Filterstäuben enthaltenen Metallen handelt es sich um wertvolle Sekundärrohstoffe. Eine neue Studie von trend:research wägt unter anderem die Vorteile möglicher Kosteneinsparung durch die Erlöse aus Sekundärrohstoffen mit den möglichen Nachteilen zusätzlicher Kosten durch Anlageninvestitionen und -betrieb gegeneinander ab.
Scholz baut Recycling-Anlage in Espenhain aus
| Die Scholz AG will ihre Anlage in Espenhain ausbauen. Bis Ende kommenden Jahres solle eine neue Werkhalle für eine Kunststoffaufbereitungs-anlage errichtet werden, wie Unternehmensvorstand Oliver Scholz mitteilte. Der Schrott-Recycler investiert eigenen Angaben zufolge rund 7 Millionen Euro. Mit der neuen Anlage könnten verschiedene Arten von Plastik getrennt und so gezielter als Brennstoff in der Industrie weiterverwertet werden.
Große Ernüchterung beim Start der Abfallende-Verordnung
| Der 9. Oktober 2011 sollte einen großen Schritt vorwärts beim Recycling von Eisen, Stahl und Aluminium für ganz Europa bedeuten. Doch an diesem Datum, das das Wirksamwerden der Abfallende-Verordnung für Eisen-, Stahl- und Aluminiumschrott markiert, ist nach Aussage der BDSV vor allem eines festzustellen: große Ernüchterung – nicht nur bei der Recyclingwirtschaft und ihren Kunden in den Stahlwerken, Gießereien und Schmelzbetrieben, sondern auch bei den Verordnungsvätern.
Scholz Gruppe Vorreiter bei Urban Mining in Österreich
| Durch den Einsatz von Sekundärrohstoffen hat die Scholz Gruppe 1,3 Millionen Tonnen CO2 in Österreich im vergangenen Jahr eingespart. Das sagte Oliver Scholz, Vorstand des Stahl- und Metallschrottrecyclingunternehmens bei einem Pressegespräch in Linz. „Wir produzieren in Österreich an 16 Standorten eine Verkaufstonnage von 1,1 Millionen Tonnen Sekundärrohstoffe und erwirtschafteten 2010 einen Umsatz von 380 Millionen. Euro“, ergänzte Manfred Födinger, Geschäftsführer der Scholz Austria GmbH.
Ressourcen-Gipfel fordert Effizienz-Revolution
| Die Experten des Ressourcen-Gipfels fordern die Politik auf, schnell und entschieden die richtigen Rahmenbedingungen für einen fairen internationalen Rohstoffhandel zu setzen und die Voraussetzung für eine Effizienzrevolution zu schaffen. Thorsten Grenz, CEO von Veolia Umweltservice, betonte, dass die Recyclingbranche erheblich dazu beitragen könne, einen wesentlichen Teil der Ressourcenprobleme zu lösen. „Zudem kann das Recycling die Abhängigkeit der Industrie von Kartellen oder politisch instabilen Staaten erheblich reduzieren.“
„Wettbewerb ist Motor für innovative Recycling-Technologien“
| „Wettbewerb ist der treibende Motor für die Entwicklung innovativer Recyclingtechnologien.“ Das betonte Peter Kurth, Präsident der Europäischen Föderation der Entsorgungswirtschaft (FEAD), gestern in seinem Vortrag bei der von der EU-Kommission veranstalteten „Grünen Woche“. Darum müssten faire Wettbewerbsbedingungen geschaffen und privaten Entsorgern Zugang zu den getrennt gesammelten Abfallströmen aus den Haushalten gewährleistet werden.
UBA stellt Studie zu Gewerbeabfällen vor
| Im Jahr 2007 sind in Deutschland 4,331 Millionen Tonnen gemischte gewerbliche Siedlungsabfälle entsorgt worden. Mit circa 2,07 Millionen Tonnen gemischter gewerblicher Siedlungsabfälle wurde knapp die Hälfte der Gesamtmenge den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern zur Beseitigung überlassen. Das geht aus der neuen Studie des Umweltbundesamtes „Aufkommen, Verbleib und Ressourcenrelevanz von Gewerbeabfällen“ hevor.
Cronimet will Betrieb im Stettiner Hafen errichten
| Cronimet PL Sp. z.o.o. plant die Errichtung eines neuen Betriebs für den Ankauf, die Verarbeitung und den Umschlag von legiertem Schrott im Hafen von Stettin. Das Unternehmen rechne damit, dass in der zweiten Jahreshälfte 2012 die Niederlassung am neuen polnischen Standort in Betrieb genommen werden kann. Das hat die Muttergesellschaft, die Cronimet-Gruppe, mitgeteilt.
bvse gegen Schutzschirm für kommunale Unternehmen
| "Zufrieden kann man mit dem heute vom Bundeskabinett verabschiedeten Gesetzentwurf für ein neues Kreislaufwirtschaftsgesetz nicht sein.“ Das erklärte Burkhard Landers, Präsident des Bundesverbands Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse). Dieser Entwurf verbessere zwar die Rahmenbedingungen für die Kreislaufwirtschaft. Der bvse kritisiert jedoch, dass die privatwirtschaftliche Seite nicht gestärkt, sondern der kommunalen Abfallwirtschaft eine Art Bestandsschutz gegeben wurde.
BDE gründet neuen Arbeitskreis Batterie-Recycling
| Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) erweitert sein Spektrum um den Bereich Batterierecycling. Ab sofort arbeiten Experten aus zahlreichen Mitgliedsunternehmen im neu gegründeten Arbeitskreis Batterierecycling. Als Vorsitzender des neuen BDE-Arbeitskreises fungiere Holger Sziegoleit von der Redux Recycling, wie der BDE mitteilt.