Der Ruf der dualen Systeme ist teilweise nicht der beste. Um mit Gerüchten aufzuräumen, Informationen zum Verpackungsrecycling zu bieten und sich selbst vorzustellen, haben die Betreiber nun gemeinsam eine Webseite erstellt.
Der Ruf der dualen Systeme ist teilweise nicht der beste. Um mit Gerüchten aufzuräumen, Informationen zum Verpackungsrecycling zu bieten und sich selbst vorzustellen, haben die Betreiber nun gemeinsam eine Webseite erstellt.
Die Ausschreibungsführerschaft für die ab 1. Januar 2012 geltenden Erfassungsverträge für Glas und Leichtverpackungen werden unter drei Anbietern dualer Systeme verlost. Darauf hätten sich Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland GmbH (DSD), Landbell AG für Rückholsysteme und Redual GmbH mit Billigung des Bundeskartellamts geeinigt, wie DSD mitteilt. Die Verlosung habe am 30. November unter notarieller Aufsicht stattgefunden.
Wieder keine Einigung: Bei der vergangenen Sitzung der dualen Systeme konnten sich nur sechs von neun Systembetreibern auf eine gemeinsame Prüflichtlinie verständigen. Einen Teilerfolg gab es trotzdem, die strittigen Punkte des Mengenclearings wurden nach monatelangen Diskussionen geklärt.
Positiv reagierte der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) auf die Einigungen, die die neun dualen Systembetreiber auf ihrem gestrigen Treffen erzielt hatten. Sowohl die neuen Mengenmeldungen als auch die Einigung auf einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer bezeichnet der BDE-Präsident, Peter Kurth, als „Schritt in die richtige Richtung“.
Der Aufruf hat offenbar gewirkt. Die neun Betreiber dualer Systeme haben nach einer Fristverlängerung für die Lizenzierung der Verkaufsverpackungen ihre Mengenmeldungen deutlich nach oben korrigiert. Nun seien für das erste Quartal 2010 281.510 Tonnen Leichtverpackungen (LVP) gemeldet – damit liegt der Wert sogar über dem des Jahres 2009. Außerdem einigten sich die Betreiber auf eine weitere Neuerung.
Mit deutlichen Worten wenden sich die Betreiber der Dualen Systeme an ihre Kunden: Sie sollen endlich die Verträge für das neue Jahr abschließen. Sollten die Inverkehrbringer von Verkaufsverpackungen nicht so bald wie möglich ihrer Verpflichtung nachkommen, will der Geschäftsführer der Gemeinsamen Stelle Mirko Sickinger auch einen Systemzusammenbruch nicht ausschließen.
„Unsere Wettbewerber übernehmen gern unsere Kunden – die Kosten soll weiter DSD zahlen.“ Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Duales System Deutschland GmbH, Stefan Schreiter, fordert angesichts drastisch gesunkener Mengenmeldungen an die Gemeinsame Stelle seine Wettbewerber eindringlich dazu auf, sich an die Verpackungsverordnung zu halten.
Mitte vergangener Woche hat die Gemeinsame Stelle beschlossen, dass die Meldung der Planmengen für das 4. Quartal dieses Jahres ungeachtet der unterschiedlichen Auffassungen zur Geltung der Clearingverträge auf Basis des Mengenclearingvertrages 2007 abgegeben werden sollen.
Die neun derzeit in Deutschland aktiven Systembetreiber für die Entsorgung haushaltsnaher Verpackungen haben sich auf einen Gesellschaftervertrag geeinigt. Dieser soll den ursprünglichen Vertrag ersetzen, den die vier Gründungsmitglieder (DSD, Interseroh, Landbell und Vfw) im Sommer vergangenen Jahres im Vorfeld zur 5. Novelle der Verpackungsverordnung abgeschlossen haben.
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