Wird Europas Papierindustrie auch in den nächsten Jahrzehnten ausreichend mit den notwendigen Rohstoffen versorgt? Reichen die bisherigen Weichenstellungen, um den Standort der Papierindustrie in Europa zu sichern?

Wird Europas Papierindustrie auch in den nächsten Jahrzehnten ausreichend mit den notwendigen Rohstoffen versorgt? Reichen die bisherigen Weichenstellungen, um den Standort der Papierindustrie in Europa zu sichern?
Während bei den Papierproduzenten in EU-Staaten mit noch geringer Altpapiersammeltätigkeit die Sorge um ausreichend Altpapier an erster Stelle steht, rücken bei den deutschen Papierfabriken in letzter Zeit vermehrt die hohen Energiekosten in den Vordergrund.
Auch im Papierrecycling gibt es kontrovers diskutierte Punkte. Recycler und Papierindustrie sind sich nicht immer einig. Eines dieser Themen betrifft die mögliche Fortsetzung der Europäischen Erklärung zur Wiederverwertung von Altpapier. Gespräche zwischen dem europäischen Altpapierverband ERPA und dem Verband europäischer Papierhersteller CEPI dauern an. ERPA plädiert für eine stärkere Berücksichtigung der Sammelquote. Die ursprüngliche „Europäische Erklärung“ die von ERPA und den Papierindustrieverbänden CEPI und FEFCO ins Leben gerufen wurde, hatte das Ziel enthalten, bis zum laufenden Jahr eine Recyclingquote von mindestens 56 Prozent in Europa zu erreichen.
Die Preise für Stahlschrott sind zuletzt drastisch gesunken und man befürchtet, dass die Flaute lange anhalten könnte. Auf der BIR-Frühjahrstagung in Barcelona referierte ein Experte über die Zukunft des Marktes. Die Wachstumstreiber China und Indien standen dabei im Zentrum der Analyse.
In den ersten vier Monaten wurden in Russland 7,8 Millionen Tonnen gesammelt, das entspricht einem leichten Anstieg um 2 bis 3 Prozent, berichtete Denis Ilatovski vom russischen Stahlkonzern Mair auf der BIR-Frühjahrstagung. Infolge des langen Winters nahmen die gesammelten Schrottmengen in vielen Regionen erst Mitte April deutlich zu. Für Mai sei deshalb mit einem Wachstum um 10 Prozent zu rechnen.
Die Länderarbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) hat vor kurzem ihre neue Vollzugshilfe für die Zertifizierung von Entsorgungsbetrieben verabschiedet. Durch Stärkung der internen Qualitätssicherung bei den Entsor ger gemeinschaften und den Technischen Überwachungsorganisationen soll ein Bürokratieabbau erreicht werden. Gerade dieser Effekt wird von Experten jedoch bezweifelt.
Die Europäische Vereinigung der Gemeinschaften zur Zertifizierung von Entsorgungsfachbetrieben e. V. (EVGE) hat für ihre Mitglieder auf ihrer Sitzung Mitte Juni in Prag einheitliche Kriterien als Mindeststandards zur Zertifizierung nach der Europäischen Elektronikschrott- Richtlinie (WEEE) beziehungsweise deren nationalen Umsetzungen beschlossen.
Die Aussichten der Entsorgungsbranche werden von den Mitgliedern des bvse eher nüchtern gesehen. Der durchschnittliche Umsatz der Branche stieg in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nur um ein halbes Prozent.
Seit dem 1. Juni dürfen auch Entsorger ihre organischen Restabfälle nur noch dann deponieren, wenn sie in speziellen Anlagen entsprechend vorbehandelt wurden. Doch wohin damit, wenn keine ausreichenden Behandlungskapazitäten vor Ort sind und die wenigen Anlagen in Händen großer Wettbewerber sind?
Die Amerikaner stellen ausgediente Jumbo-Jets und andere Passagier-Flugzeuge einfach in die Wüste. In Europa müssen sie recycelt werden. In Europa hat vor kurzem das erste Recyclingwerk für alte Linienflugzeuge seinen Betrieb aufgenommen. Die Europäer können ihre ausgedienten Flugzeuge jetzt ausgerechnet auf einer alten US-Militärbasis im zentralfranzösischen Choteauroux entsorgen.
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