Wie die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV) heute mitteilte, spricht man in Marktkreisen bereits davon, dass die Abwärtsentwicklung auf dem Stahlschrottmarkt nun allmählich einen Boden finden dürfte. Vor Anfang nächsten Jahres sei jedoch nicht mit einer Aufwärtsbewegung zu rechnen.
Durch diese Preisentwicklung kommt es im Einkauf bei einigen Sorten bereits zu einer kostenlosen Rücknahme oder sogar schon zu einer Zuzahlung. Dieser rückläufige Preistrend wird begleitet durch eine teilweise deutliche Verringerung der Schrottnachfrage, die eine Folge von partiell drastischen Produktionskürzungen der Werke ist.
Mit diesem weltweiten Produktionsabbau versuchen die Stahlwerke die Stahlpreise zu stabilisieren, die infolge der weltweiten Konjunkturabschwächung massiv unter Druck geraten sind.
In Marktkreisen weist man jedoch darauf hin, dass dieser rückläufigen Nachfrage auch eine entsprechende Verminderung des Entfalls gegenübersteht. Man spricht von einem Rückgang der Eingangsmengen in den Lägern von bis zu 50 Prozent. Hier machen sich der rückläufige Entfall in der verarbeitenden Industrie aufgrund von Produktionskürzungen und Stilllegungen sowie auch eine geringe Sammeltätigkeit aufgrund des starken Preisverfalls bemerkbar. So sind zum Beispiel auch viele Abbruchobjekte wegen dieser Preisentwicklung zurückgestellt worden.
Auf dem internationalen Markt herrscht die Meinung vor, dass die Talsohle mittlerweile durchschritten ist und die Preise sich langsam wieder erholen könnten. Das Metal Bulletin berichtet in seiner Ausgabe vom 07.11.2008, das eine Reihe von Bestellungen türkischer Werke und ein verstärktes Kaufinteresse aus Indien, Dubai, Pakistan und Bangladesch zu beobachten seien. So haben türkische Werke 10 – 15 Schrottladungen aus Europa und den USA gekauft, zu Preisen zwischen 135 und 150 US-Dollar pro Tonne CIF Türkei für HMS 1/2 (80:20) und für Shredderschrott.
Die Abschlüsse in den letzten Wochen lagen laut BDSV noch bei 130 bis 136 US-Dollar pro Tonne CIF Türkei. Hier muss man wissen, dass die Frachtraten zurückgegangen sind auf mittlerweile 15 US-Dollar pro Tonne. Wie zu hören ist, gibt es weitere Abschlüsse mit der Türkei.
Vom Stahlmarkt wird gemeldet, dass dank der Nachfrage aus den Schwellenländern mittel- und langfristig aber weiterhin Optimismus überwiegt.