Hinter dem Projekt steht die Frage, ob die gemeinsame Erfassung von Restmüll und Verpackungsabfall technisch und wirtschaftlich durchzuführen ist. Es gehe bei dem Versuch nicht darum, den Gelben Sack abzuschaffen, betont Zweckverbands-Geschäftsführer Max Monzel. Im Vordergrund stehe die Aussicht, möglichst viele Stoffe werkstofflich zu verwerten. Die Restfeuchte der getrockneten Abfälle beträgt zwölf Prozent.
Rund 30.000 Tonnen Abfall sollen mit Sensoren durchleuchtet werden, um Papier, Pappe und Karton sowie vor allem Kunststoffe auszusortieren. „Der so aufbereitete trockene Abfall eignet sich sehr gut für die Sortierung, weil die Materialien nicht so aneinanderhaften, wie das bei dem feuchten Müllgemisch, das sich in unseren Mülltonnen befindet, der Fall ist“, erklärt der Verbandsvorsteher des Zweckverbandes RegAb, Landrat Heinz Onnertz.
Durch den Versuch soll geklärt werden, in welchem Umfang und in welcher Qualität verwertbare Abfälle aus dem Restmüll gewonnen werden können. Gleichzeitig soll getestet werden wie die Eigenschaften des als Ersatzbrennstoff eingesetzten, getrockneten Abfalls weiter verbessert werden können. Schließlich soll der Versuch Erkenntnisse darüber bringen, in welchem Umfang und in welcher Qualität sich Verpackungen, die normalerweise in den Gelben Sack gehören, aus dem getrockneten Abfall entnehmen lassen.
Außerdem soll der verbleibende, nicht werkstofflich verwertbare Abfall möglichst wenig Kunststoffprodukte enthalten. „Weniger Kunststoffe bedeuten weniger Chlorverbindungen und damit bessere Vermarktungsmöglichkeiten“, fasst Monzel zusammen.
Die Kosten des Versuchs belaufen sich nach Angaben des Zweckverbands auf rund eine Million Euro. Davon übernehmen das rheinland-pfälzische Umweltministerium und beteiligte Planungs- und Technologiefirmen rund die Hälfte.