Die cloudbasierte Plattform Stadlerconnect bietet einen zentralen Zugang zu diesen digitalen Lösungen und nutzt Maschinen- und Materialdaten zur Optimierung der Sortieranlagenleistung.
Stadler verbessert mit seinen speziell für Sortieranlagen entwickelten digitalen Lösungen die Effizienz von Recyclingbetrieben. Der Fokus liegt dabei auf der Anlagenoptimierung. Über die umfassende cloudbasierte Plattform Stadlerconnect erhalten Unternehmen einen zentralen Zugang zu den digitalen Produkten von Stadler, um das volle Potenzial der gesammelten Maschinen- und Materialdaten zu nutzen und die betrieblichen Abläufe zu verbessern. Die Plattform wurde entwickelt, um Recyclingbetrieben jeder Art und Größe einen Mehrwert zu bieten und stellt individuell abrufbare Informationen sowohl für das operative Personal als auch für das Management bereit.
Da digitale Lösungen in der Recyclingindustrie eine immer größere Rolle spielen, hat Stadler sie zu einer zentralen, strategischen Priorität gemacht – nicht nur für das eigene Unternehmen, sondern auch für die von Stadler entwickelten Sortieranlagen. Julia Stadler, Chief Digital Officer, erklärt: „Wir bei Stadler halten digitale Lösungen für entscheidend für die Leistungsmaximierung von Recyclinganlagen, daher sind sie ein zentrales Element unserer Innovationsführerschaft. Unsere Strategie konzentriert sich darauf, unsere Rolle als Marktführer und Wegbereiter bei der Planung und beim Bau schlüsselfertiger Recyclinganlagen zu behaupten.“
Stillstandzeiten vermeiden durch Vorausplanung von Wartungsarbeiten
Vorausplanung von Wartungsarbeiten – Predictive Maintenance – ist eines der Module von Stadlerconnect. Mithilfe von Sensoren wird die proaktive Wartung von Maschinen ermöglicht. Das operative Personal erhält unmittelbare Warnanzeigen zu kritischen Veränderungen von Sensordaten, noch bevor ein potenzielles Problem überhaupt entsteht. Dank dieser Frühwarnfunktion können sofortige Inspektionen veranlasst werden, wodurch kostspielige Produktionsverzögerungen minimiert und das Risiko plötzlicher Ausfälle verringert werden.
Andreas Stöcker, Deputy Operations Manager von Reiling, sieht in diesem System beträchtliche Vorteile: „Die Installation der Zustandsüberwachung ergab eine nicht zu erwartende Erleichterung der Instandhaltung und weitschauende Planung von Wartungsarbeiten, da jede kleine Veränderung der Maschine sofort übermittelt wird. Bevor wir uns für die Lösung entschieden haben, kamen manche Lagerschäden sehr plötzlich und es fand immer ein Maschinenstillstand statt. Mit dem Messsystem kann eine vorausschauende Planung von Wartungsarbeiten erstellt werden. Für die kurze Zeit, in der wir das Messsystem im Einsatz haben, kann ich sagen, das sollte von Anfang an in jeder Maschine verbaut sein. Aber auch Nachrüsten macht Sinn.“
„Was die Planung anbelangt, haben wir erhebliche Verbesserungen festgestellt“, sagt Pieter Van Camp, Lead of Maintenance bei Indaver, einem weiteren Kunden, der für seine Sortieranlage Stadlerconnect nutzt. „Da wir mit einer sehr hohen Auslastung unserer technischen Anlagen (95 %) arbeiten, wirkt sich jede Stillstandzeit deutlich auf die Produktion aus. Seit der Einführung dieser Sensoren fühlen wir uns sicherer, da wir den Zustand unserer Maschinen besser überwachen können. Bei der Überwachung der Ballistikseparator-Wellen können wir zum Beispiel deren Zustand in Echtzeit verfolgen und jeden Leistungsabfall erkennen. Auf diese Weise können wir die Lebensdauer der Wellen verlängern und den optimalen Zeitpunkt für den Austausch bestimmen. So sparen wir Zeit und Geld! Insgesamt sind unsere Erfahrungen mit diesem drahtlosen Sensorsystem richtungsweisend für uns.“
Mehr Effizienz und Wertschöpfung in Sortieranlagen
Mit der Entwicklung seiner digitalen Lösungen hat Stadler gleich zwei Ziele verfolgt: eine höhere Wertschöpfung durch Nutzung wichtiger datenbasierter Erkenntnisse zur Verbesserung des Anlagenbetriebs und die Verwendung dieser Erkenntnisse zur Verbesserung der Anlagenplanung und des Kundendienstes.
„Unsere digitalen Lösungen sind speziell für Sortieranlagen entwickelt worden und gehen gezielt auf die Bedürfnisse der Recyclingbetriebe ein,“ sagt Julia Stadler. „Wir können auf unser umfassendes OEM-Know-how zurückgreifen und hohe Genauigkeit gewährleisten, beispielsweise bei der Bestimmung des Zustands der Förderbänder. Unser Team kombiniert Softwareentwicklung mit technischem Fachwissen. Dieser Ansatz geht über die einfache Datenerfassung und -visualisierung hinaus: unsere Lösungen nutzen neue und vorhandene Datenpunkte, um sinnvolle betriebliche Verbesserungen zu erzielen.“
„Die digitalen Innovationen im Recyclingsektor entwickeln sich rasant, und immer mehr Unternehmen setzen diese Lösungen ein, um ihre Betriebskosten zu senken und die Leistungsfähigkeit ihrer Anlagen zu steigern“, ergänzt Julia Stadler.
Stadlerconnect: Maximierung der Anlagenleistung mit datengestützten Tools
Auf Stadlers Portfolio an digitalen Lösungen kann über Stadlerconnect zugegriffen werden. Diese cloudbasierte Plattform nutzt Maschinen- und Materialdaten, um die Verfügbarkeit, Leistung und die allgemeine Effizienz der Arbeitsabläufe von Sortieranlagen zu verbessern.
Stadlerconnect arbeitet mit Echtzeit-Anlagendaten und Künstlicher Intelligenz (KI) und ist eine integrierte Lösung, die sich an unterschiedliche Anlagenkonfigurationen und Anforderungen anpasst. Der Fokus liegt dabei auf zwei zentralen Bereichen.
Der erste Bereich befasst sich mit Maschinendaten und umfasst vier Module:
- Predictive Maintenance: Verhindert Maschinenausfälle
- Blockage Detection: Automatische Alarmierung des operativen Personals bei Blockaden
- Downtime Tracker: Erkennung und Analyse von Anlagenstillständen
- Support Portal: Erleichtert die Kommunikation mit dem Kundendienst
Der zweite Bereich befasst sich mit Materialdaten und umfasst folgende Module:
- Material Split Control: Verteilt Materialströme gleichmäßig zur Leistungsverbesserung
- Production Report: Visualisiert Produktionsdaten, insbesondere den Material-Output
- Bale CheckIn: Analysiert die Materialzufuhr auf ballenspezifischer Ebene
- Bale CheckOut: Analysiert den Material-Output auf ballenspezifischer Ebene
„Die digitalen Tools von Stadlerconnect nutzen KI und die intelligente Verarbeitung von Material- und Maschinendaten zur Optimierung der Anlagenleistung in allen wichtigen Bereichen“, sagt Dr. Xiaozheng Chen, Material Analysis & AI Specialist bei Stadler. „Die Module greifen ineinander und erzeugen einen ununterbrochenen Informationsfluss, verbessern die Anlagenzuverlässigkeit und unterstützen das operative Personal in allen Phasen – angefangen mit der Echtzeiterfassung der Materialqualität über die automatische Steuerung von Prozessschritten bis hin zur Vorausplanung von Wartungsarbeiten – alles ist darauf ausgelegt, unseren Kunden maximalen Nutzen zu bieten.“
Durch Automatisierung verschiedener Anlagenteile verbessert Stadlerconnect die betriebliche Leistung und reduziert die Arbeitsbelastung des operativen Personals. Die Material-Analysetools von Stadler bieten eine bessere Übersicht über Menge und Qualität des Materials. Hierdurch wird eine gleichbleibend gute Produktqualität gewährleistet, während gleichzeitig weniger kostenintensive, manuelle Qualitätskontrollen durchgeführt werden müssen. Darüber hinaus ermöglichen die digitalen Wartungslösungen des Unternehmens eine bessere Planung von Wartungsarbeiten, schnelle Reaktionen auf unvorhergesehene Probleme und minimieren auf diese Weise Stillstandzeiten.
„Mit Stadlerconnect bieten wir eine einheitliche Plattform, die Daten aus verschiedenen Anlagen und Datenquellen integriert und der Betriebsleitung ortsunabhängig einen konsolidierten Überblick über alle Anlagen verschafft“, erklärt Julia Stadler. „Unsere datengestützten Erkenntnisse tragen zur Verbesserung der wichtigsten Leistungskennzahlen (KPIs) bei, zum Beispiel durch die Identifizierung und Beseitigung häufiger Ausfallsursachen oder durch die Vermeidung von Blockaden, die zu Anlagenstillständen führen.“
Kontinuierliche Innovationen für eine intelligente Sortierwende
Stadlerconnect ist so konzipiert, dass es sich an die sich weiterentwickelnden Anforderungen der Recyclingunternehmen anpassen kann, wobei regelmäßige Updates sowie Funktions- und Sicherheitsverbesserungen aller Module den Kunden kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
„Die patentierten Module von Stadlerconnect wurden bereits in verschiedenen Anlagen implementiert. In der nächsten Phase wird die Plattform weltweit in zahlreichen schlüsselfertigen Anlagen von Stadler eingeführt. Wir erweitern unser Portfolio mit neuen Modulen wie die Automatisierung der Windsichter und eine intelligente Entscheidungsunterstützung für die Beschickung, die bald marktreif sein werden. Außerdem konzentrieren wir uns nicht nur auf die Integration von Daten aus unseren eigenen Anlagen: als Integrator sind wir in der einzigartigen Position, Daten sämtlicher Maschinen in unseren Anlagen zusammenzuführen“, erläutert Julia Stadler abschließend.