Der internationale Wettlauf um die Führung bei Klimaschutztechnologien ist in vollem Gange. Mehr und mehr Länder ergreifen Maßnahmen, um die Ansiedlung wichtiger Schlüsseltechnologien an ihren Standorten zu begünstigen. Auch Deutschland hat gute Voraussetzungen, um vorn mitzuspielen. Eine Mehrheit von 57 Prozent der hiesigen Unternehmen sieht ein sehr großes oder eher großes Potenzial für Deutschland, eine führende Rolle bei grünen Technologien einzunehmen. 35 Prozent sehen eher geringes und nur 6 Prozent kein Potenzial. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands unter 500 Unternehmen ab 20 Mitarbeitenden. „Mit grünen Technologien entstehen wichtige Wachstumsmärkte, die einen entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung der Umwelt- und Klimakrise leisten“, sagt Juliane Petrich, Referentin für Politik und Nachhaltigkeit beim TÜV-Verband. „GreenTech – Made in Germany ist schon heute ein Exportschlager. Mit den richtigen Rahmenbedingungen kann die deutsche Industrie zum Weltmarktführer werden.“
Die Umfrage zeigt, dass vor allem große Unternehmen ab 250 Beschäftigten (67 Prozent) Potenzial für eine Vorreiterrolle sehen. Diejenigen befragten Unternehmen, die Deutschland eine Führungsrolle zutrauen, sehen besonders große Potenziale in der Photovoltaik (79 Prozent), der energieeffizienten Produktion (78 Prozent) und der Windenergie (75 Prozent). Aber auch bei den Themen Energiespeicherung (72 Prozent), Kreislaufwirtschaft (70 Prozent), Wärmepumpen (62 Prozent), Elektromobilität (53 Prozent) und Wasserstoff (53 Prozent) sieht mehr als die Hälfte der Befragten große Potenziale für den Standort Deutschland. „Schon heute kommen viele Patente im Bereich GreenTech aus Deutschland. Innerhalb Europas ist Deutschland das mit Abstand wichtigste Forschungsland für grüne Technologien. Mehr als die Hälfte der relevanten Patente in der EU kamen 2022 aus Deutschland“, sagt Petrich. „Damit Unternehmen in Deutschland grüne Technologien entwickeln können, brauchen sie Planungssicherheit. Die Kürzung des Klima- und Transformationsfonds ist da das falsche Signal.“
Die Nachfrage nach „GreenTech Made in Germany“ auf den Weltmärkten ist nach wie vor hoch. Das Qualitätsversprechen muss aber auch in Zukunft abgesichert werden – über Standards und Zertifizierungen. Sie entscheiden über die Möglichkeit des Marktzugangs, gestalten Schlüsseltechnologien und stärken nachhaltig unsere Resilienz in einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld. „Wer die Standards setzt, bestimmt den Markt. Das haben die USA und in besonderem Maße auch China erkannt. Hier dürfen wir nicht den Anschluss verlieren und unsere Marktstellung verspielen“, so Petrich.