Stahl- und Metallrecyclingwirtschaft begrüßt verstärkte Partnerschaft mit Indien

Anlässlich des morgigen Beginns der Asien-Pazifik-Konferenz in Neu-Delhi unterstreichen der VDM und die BDSV die Bedeutung der Beziehungen zwischen Deutschland, der EU und Indien, insbesondere im Bereich der Kreislaufwirtschaft und des Rohstoffhandels.
Illustration: Esther Zillner

Im Mittelpunkt der Konferenz steht unter anderem das kürzlich vom Bundeskabinett verabschiedete Grundsatzdokument „Fokus auf Indien“, das eine Vertiefung der strategischen Partnerschaft zwischen beiden Ländern vorsieht. Demnach spielen der Handel mit kritischen Rohstoffen und die Kreislaufwirtschaft eine zentrale Rolle. „Indien ist der größte Abnehmer von recyceltem Aluminium und der zweitgrößte Abnehmer von recyceltem Stahl- und Kupfer aus der Europäischen Union. Gleichzeitig ist das Land ein wichtiger Lieferant von Ferrolegierungen für die europäische Stahlindustrie“, so die Verbände.

Im vergangenen Jahr wurde eine Rekordmenge von 353.240 Tonnen Ferrolegierungen aus Indien in die EU importiert. Gleichzeitig exportierte die EU über zwei Millionen Tonnen recycelten Stahl (davon Deutschland über 400.000 Tonnen), 319.000 Tonnen recyceltes Aluminium (davon Deutschland über 52.000 Tonnen) und 88.000 Tonnen recyceltes Kupfer (davon Deutschland über 32.000 Tonnen) nach Indien. Dies unterstreicht die enge wirtschaftliche Verflechtung beider Volkswirtschaften und das Potenzial für eine weitere Zusammenarbeit im Bereich der Rohstoff- und Kreislaufwirtschaft.

„Die Aufbereitung und Nutzung von Metallen spielt eine Schlüsselrolle in der Ressourcen- und Klimapolitik beider Länder. Jede Tonne recycelten Metalls, die in der Industrie eingesetzt wird, spart erhebliche Mengen an Energie und schont natürliche Ressourcen“, so die Verbände. „Eine vertiefte Partnerschaft ermöglicht es uns, gemeinsam höhere Umwelt- und Arbeitsstandards zu entwickeln, Handelshemmnisse zu minimieren und die Vermarktung von Recyclingmetallen auf internationaler Ebene zu fördern.“

Neben Indien sind auch andere Länder wie Malaysia und Thailand bedeutende Akteure in der Rohstoffwirtschaft und müssen weiterhin in globale Handelsstrukturen einbezogen werden. Der VDM und die BDSV betonen, dass die Kreislaufwirtschaft nur dann erfolgreich sein kann, wenn recycelte Metalle weltweit ohne unfaire Restriktionen gehandelt werden können. Dazu müsse sich die Bundesregierung im Rahmen ihrer Rohstoffdiplomatie auch für den internationalen Handel der Recyclingwirtschaft einsetzen.

Die Asien-Pazifik-Konferenz bietet daher eine wichtige Plattform, um die rohstoffpolitischen Handelsbeziehungen zu stärken und die Weichen für eine nachhaltigere Zukunft zu stellen. Die Verbände sehen in der verstärkten Zusammenarbeit zwischen Deutschland, der EU und Indien einen wichtigen Schritt, um die Kreislaufwirtschaft weiter voranzutreiben und gleichzeitig die globale Rohstoffversorgung zu sichern.

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