40 Wissenschaftler*innen unterschiedlicher Hochschulen, Institute und Fachbereiche kamen zusammen, um aktuelle Forschungsergebnisse und Projekte rund um die nachhaltige Weiterverwendung und Verwertung von Altreifen zu diskutieren. Auf der Agenda standen Workshops, Diskussionsrunden und Impulsvorträge zu Themen wie der pyrolytischen Verwertung von Altreifengranulat, dem Einsatz von Altgummigranulaten im Hochwasserschutz oder zur Zukunft von Pyrolyseruß als nachhaltigem Füllstoff.
Mit der Vorstellung aktueller Forschungsprojekte wurde zu Beginn der von der FH Aachen organisierten Veranstaltung die Basis für Diskussionen und vertiefende Workshops gelegt. Drei Projekte befassten sich u. a. mit der pyrolytischen Verwertung von Altreifengranulat (Prof. Dr. Christian Malek, TH Köln:metabolon Institut), der Modifikation von Pyrolyseruß mittels Plasmaaktivierung (M. Sc. Dennis Kleinschmidt, Universität Paderborn) und den Möglichkeiten von Pyrolyseruß aus Altreifen als nachhaltigem Füllstoff (M. Sc. Jeremy Kühne, FH Aachen).
Vorstellung aktueller Forschungsprojekte zu einem breiten Themenspektrum
Auf großes Interesse stießen auch die Forschungsprojekte zu HTC-Lignin als nachhaltigem Verstärkerfüllstoff für Elastomere (M. Sc. Andreas Sternad, FH Aachen), zu Hochwasserschutz- und Deichbauelementen der Zukunft aus Altgummigranulaten (Helmut Howe, NOAH) und zu einem standardisierten Kriterienkatalog für die Runderneuerungsfähigkeit von Pkw-Altreifen (Sebastian Schmitt, TH Köln:metabolon Institut). Dem viel diskutierten Thema Reifenabrieb widmete sich das von M. Sc. A. Rocha Vogel (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung) vorgestellte Projekt zu Reifen- und Straßenabrieb im Gewässer – Was passiert an der Partikeloberfläche?
Vertiefung der Diskussion zu Pyrolyse, Reifenabrieb & Co. in Workshops
Ein weiterer Höhepunkt des Kolloquiums 2024 war der geführte Rundgang über den Campus Jülich der FH Aachen, entlang der Wertschöpfungskette des Kautschuks – inkl. Erforschung von Mikro-Organismen in der Biotechnologie. Zur Vertiefung der relevanten Themenkomplexe Pyrolyse, Devulkanisation, Reifenabrieb und nachhaltige Additive wurden Workshops in Kleingruppen durchgeführt, deren Ergebnisse abschließend im Forum präsentiert und diskutiert wurden.
Azur-Netzwerk-Koordinatorin Christina Guth zeigte sich von dem Spektrum der vorgestellten Projekte zu aktuellen Themen der Reifen-Kreislaufwirtschaft ebenso angetan wie von der engagierten Beteiligung der Azur-Hochschulpartner FH Aachen, TH Köln, TH Köln:metabolon Institut, Biochemical Institute for Environmental Carcinogens und Universität Paderborn sowie der NOAH-Strategie-Initiative, des Fraunhofer-Instituts LBF, des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung und der RWTH Aachen: „Das heutige Kolloquium hat erneut wertvolle Impulse für die weitere Optimierung der nachhaltigen Weiterverwendung und Verwertung von Altreifen geliefert.“ Eine Zusammenfassung der Vorträge des Kolloquiums 2024 wird allen Azur-Partnern und interessierten Pressevertretern zur Verfügung gestellt.
Azur-Kolloquium 2025 soll in Paderborn stattfinden
Das Azur-Kolloquium 2024 diente nicht nur dem konstruktiven, wissenschaftlichen Austausch zu aktuellen Forschungsprojekten, sondern auch dem persönlichen Networking. Die Teilnehmenden konnten neue Kontakte knüpfen und zukunftsweisende Kooperationen andenken. Zudem wurden Ideen für mögliche neue Forschungs- und Förderprojekte entwickelt, die gemeinsam angegangen werden können.
Die Resonanz der Teilnehmenden fiel durchweg positiv aus. Gelobt wurden die „tolle Organisation“ und die „vertrauliche, angenehme Arbeitsatmosphäre“. Christina Guth bedankte sich beim Team der FH Aachen für die „Unterstützung bei der Durchführung des Kolloquiums, für die Bereitstellung des Gerling-Pavillons und die Führung über den Campus Jülich. Ein weiterer Dank geht an das Institut für Kunststofftechnologie und Kunststoffverarbeitung der Universität Paderborn, das sich für die Ausrichtung des Azur-Kolloquiums 2025 bereit erklärt hat.“