Trüber Markt trotz fester Notierungen

Die Notierungen an der Londoner Metallbörse (LME) präsentierten sich in den vergangenen Tagen volatil, blieben aber insgesamt auf festem Niveau.
(Quelle: Unsplash, Keith Bonnah)

So notierte Kupfer in der Dreimonatsposition zuletzt (1.10. ) mit 9880,00 bis 9882,00 US-Dollar, Aluminium High Grade wurde mit 2630,00 bis 2630,50 US-Dollar bewertet und Zink lag bei 3139,00 bis 3141,00 US-Dollar.

Freuen können sich darüber derzeit aber nur wenige Marktteilnehmer, denn feste Preise sind längst nicht der entscheidende Faktor für die Branche. Deutlich wichtiger sind ein funktionierender Markt, d.h. ein ausreichendes Angebot und vor allem eine solide Nachfrage. Letzteres wird immer mehr zum Problem, denn die „Delle“ in der konjunkturellen Entwicklung Deutschlands hat sich längst zu einer handfesten Krise ausgeweitet. Vor allem die wichtigen Bereiche Bauindustrie und Automotive schwächeln massiv. „Bestehende Lieferverträge werden von Automobilzulieferern einfach storniert, weil sie selbst ihre Produkte nicht mehr an die Automobilindustrie liefern können. Wir Rohstoffhändler stehen am Ende der Kette und bleiben auf unserem Material sitzen“, klagt ein Aluminiumhändler.

Entsprechend verhalten sind deshalb auch die Stimmen auf den Branchentreffen der Metallwirtschaft. Die Hoffnung auf ein besseres zweites Halbjahr besteht kaum mehr, viele Akteure schauen pessimistisch auf die kommenden Monate. Aber nicht nur die deutsche Industrie präsentiert sich schwach, auch die Wirtschaft der Nachbarländer ist inzwischen betroffen. „Wenn der europäische Wirtschaftsmotor Deutschland ausfällt, hat das auch unmittelbare Auswirkungen auf uns“, klagt ein Metaller aus Österreich.

Ob der Rohstoffexport in Länder außerhalb der EU ein Weg aus der Krise sein kann, wird von Marktteilnehmern unterschiedlich bewertet. Das Problem: Aktuell ist der globale Markt für NE-Metallschrotte ausreichend gesättigt, zudem seien Märkte wie China oder Indien aktuell ebenfalls ein schwieriger Abnahmemarkt. „Die Käufer außerhalb Europas kennen den Markt ganz genau und verhandeln deshalb extrem scharf – da bleibt letztlich kaum mehr etwas hängen“, so ein Händler.

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