Rund zwei Monate vor dem Start der Weltleitmesse Bauma am 8. April 2019, hat die Messe München exklusive Studienergebnisse für die Baumaschinenbranche vorgestellt.
Wichtige Erkenntnisse des „bauma-Branchenbarometers“: Die Stimmung für Investitionen sei weltweit überwiegend positiv, Fachkräftemangel sei die Herausforderung Nummer eins, der Megatrend Digitalisierung bestimme die Zukunft – stecke aber noch in den Kinderschuhen.
Die Investitionsbereitschaft der Baumaschinenindustrie liege global auf einem sehr hohen Niveau und werde in den kommenden Jahren auch weiterhin vorsichtig optimistisch gesehen. Das hat das „bauma-Branchenbarometer“ ergeben, eine repräsentative Studie, bei der rund 10.000 Branchenkenner über zwei Monate hinweg befragt wurden (Juni/August 2018). So planten 44 Prozent der Befragten in Zukunft ein steigendes Investitionsvolumen für ihr Unternehmen. Im Regionen-/Ländervergleich seien vor allem Afrika (68 Prozent) und Asien (67 Prozent) optimistisch was die Investitionsentwicklung angeht. Für Europa liege der Wert bei 42 Prozent. Deutschland sei mit 39 Prozent ein wenig skeptischer.
„Im bauma-Jahr 2019 geht es der Branche hervorragend. Das Gros der Befragten geht davon aus, dass die Investitionen auch weiterhin auf einem hohen Niveau bleiben. Das verdeutlicht die positive Stimmung für die wirtschaftliche Entwicklung der Baumaschinenindustrie. Es zeigt aber auch, dass eine überdurchschnittliche Investitionsbereitschaft notwendig ist, um dauerhaft wettbewerbsfähig zu bleiben“, bewertet Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München, das investitionsfreudige Klima.
Große Herausforderung: Fachkräftemangel
Mehr als die Hälfte der Befragten würden im Fachkräftemangel die größte Herausforderung für die Branche (58 Prozent) sehen. Dieser sei vor allem für die klassischen Industrieländer ein großes Problem, weniger für bevölkerungsreiche Länder wie China und Indien. Daneben zählten auch der zunehmende Wettbewerbs- und Preisdruck (31 Prozent), die Verschärfung von Umweltgesetzen und -auflagen (24 Prozent) sowie die Digitalisierung von Geschäftsprozessen (19 Prozent) zu den zentralen Herausforderungen.
Wichtige Forschungsfelder: Elektromobilität und Digitalisierung
Die Digitalisierung halte auch in der Baumaschinenbranche immer stärker Einzug, steckt aber noch in den Kinderschuhen: Nur 4 Prozent würde sich bei der Digitalisierung als führend einschätzen. Zwar habe über die Hälfte der Befragten Teile des Unternehmens bereits digitalisiert (28 Prozent) oder zumindest damit begonnen (25 Prozent). 22 Prozent warteten allerdings noch ab, 20 Prozent würden aktuell überhaupt keinen Handlungsbedarf sehen. Allerdings seien die wichtigsten Forschungsfelder der Branche neben der Elektromobilität die digitalen Themen – von der digitalen Vernetzung innerhalb und außerhalb der Produktion über BIM bis hin zum Internet of Things.
Digitale Lösungen auf der bauma 2019
Die Digitalisierung werde auch auf der Messe eine wichtige Rolle spielen.Schon heute könnten Baumaschinen mit vielfältigen Sensoren und Kommunikationsschnittstellen ausgestattet werden. Mit den erfassten Daten würden sich zum Beispiel Arbeitsleistung, Verbrauch und Standort kontrollieren lassen, vorausschauende Wartungsintervalle definieren oder Betriebskosten ermitteln. Ganze Fahrzeugflotten könnten per Telematik gemanaged werden. Außerdem würden digitale Tools helfen, Arbeitsabläufe zu automatisieren, was nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels immer relevanter werde.
„Viele Unternehmen der Bauindustrie haben die Relevanz der Digitalisierung bereits erkannt, investieren aber noch mit Vorsicht. Aus Messesicht lautet mein Appell: Mehr Digitalisierung wagen! Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen wir moderne digitale Prozesse und Systeme nachhaltig in unseren Veranstaltungen und in der Organisation verankern. Ich denke da geht es den Unternehmen der Baumaschinenindustrie nicht anders“, sagt Messe-Chef Dittrich.
Auf der bauma 2019 sollen die digitale Baustelle und Baumaschinen mit Hilfe von Virtual- und Augmented Reality live erlebbar gemacht werden.