25 Einsendungen von knapp 60 Beschäftigten stellten sich laut Veolia zur Wahl. Die unternehmensinterne Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit wählte die Siegerinitiativen in mehreren Kategorien nach den Kriterien Innovation, Übertragbarkeit, langfristige Wirkung sowie Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen aus. Die Initiativen im Einzelnen:
Das Braunschweiger Energie-Effizienzquartier (EEQ) Hungerkamp gewann den Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Vertriebserfolg. Seit seinem ersten Betriebsjahr 2014 produziert dort ein Heizkraftwerk 100 Prozent Ökostrom aus Biomethan und 98 Prozent ,grüne‘ Wärme aus Biomethan und Holz. Das HKW erzeugt Strom für 2 300 und Wärme für 1 000 Haushalte, reduziert den CO2-Ausstoß um 8 000 Tonnen pro Jahr und nutzt modernste Filtertechnik.
In der Kategorie Optimierung setzte sich ein Pilotprojekt zur Rohstoff-Rückgewinnung auf der Kläranlage Braunschweig durch. Die Idee: Über eine Thermo-Druck-Hydrolyse wird dem Abwasser noch vor der Faulung Phosphor und Stickstoff entzogen. So muss weniger Energie zur Reinigung eingesetzt werden, gleichzeitig gewinnt man wertvolle Rohstoffe für die Düngerproduktion, der für die regionale Landwirtschaft nutzbar ist.
Eine vorbildliche Kooperation sind das Biokompostwerk Essenheim bei Mainz und der regionale NABU-Verband eingegangen. In Essenheim, wo aus Bioabfall und Grünschnitt pro Jahr 22 000 Tonnen Kompost und Strom für 1 800 Einfamilienhäuser entstehen, setzen sich die Kollegen über das Kerngeschäft hinaus für den Naturschutz ein. In Zusammenarbeit mit dem NABU und weiteren Partnern werden eine Streuobstwiese und ein Teich als Biotope gepflegt, wurden Räume für Kleinlebewesen und Nistplätze für Insekten angelegt, Nisthilfen für Gebäudebrüter angebracht, Hallenwände begrünt und blühende Wiesen angelegt.
Das Projekt „Verbesserung der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf“ ist in der Kategorie Beschäftigte ein weiterer Gewinner. Verankert in den Managementzielen der MIDEWA Wasserversorgung in Mitteldeutschland, folgt die Initiative den neuen gesetzlichen Vorgaben der Bundesregierung und soll dazu beitragen, den Fachkräftebedarf und gleichzeitig die Leistungsbereitschaft von Beschäftigten zu sichern. Anonyme Fragebogenaktionen, regelmäßige Workshops während der Arbeitszeit und umfassende Beratung sind die wesentlichen Bausteine des Projekts.
Einen Sonderpreis haben die Stadtwerke Görlitz für die Vielfalt ihrer Nachhaltigkeitsinitiativen erhalten. Dazu gehören insbesondere Projekte zur Mitarbeiterentwicklung und Führungsnachwuchsgewinnung in einer Region mit demografischem Wandel oder eine Kooperation mit der Hochschule Zittau. Im wasserwirtschaftlichen Bereich wurden Abwasserpumpen sowie die Brunnen- und Pegelwartung optimiert, während im Energiebereich die Fernwärmeversorgung zertifiziert und das Lichtlieferungsmanagement verbessert wurde.