Trittbrettnutzung bei Hecklade-Abfallsammelfahrzeugen spart Geld

Laut einer Studie der Entsorgergemeinschaft der Deutschen Entsorgungswirtschaft (Edde) im Auftrag des BDE und VKU lassen sich durch die Trittbrettnutzung jährlich 350 Millionen Euro einsparen.
Gabi Schoenemann, pixelio.de

Der Wegfall der Trittbretter führt laut zu einer Verlängerung der Sammelzeit. Die Sammelleistung sinke von 3,9 auf 3,1 Tonnen je Stunde, also um ca. 20 Prozent. Die Anzahl der Kabinennutzungen (Ein-/ Ausstiege in die Kabine zur Mitfahrt von Ladepunkt zu Ladepunkt) steige von 5 auf 32 je Tour an. Zusätzlich erhöhe sich die von den Ladern zu Fuß zurück zu legenden Strecken von 710 auf 1.035 Schritte je Sammelkilometer.

Eine auf einer repräsentative Kurzbefragung bei privaten und kommunalen Entsorger basierende Hochrechnung ergab, dass rund 7.800 Sammelfahrzeuge und 20.000 Fahrer und Lader täglich im Einsatz sind, um rund 28 Millionen Tonnen Abfall im Jahr in Deutschland einzusammeln. Damit verbunden sind 2.290 Arbeitsunfälle pro Jahr, die unmittelbar mit der Sammlung zusammenhängen. Davon sind 239 Trittbrettunfälle. Rund 246 Unfälle geschehen beim Ein- und Aussteigen, 273 Arbeitsunfälle im Zusammenhang mit der Schüttung und 838 Unfälle bei den Fußwegen, welche die Lader zurücklegen beim Holen und Zurückstellen der Behälter.

Aus diesen Zahlen haben die Wissenschaftler Risikofaktoren gebildet. So beträgt das Risiko, dass bei der Trittbrettnutzung gerade ein Unfall passiert 0,4 * 10-6. Dieser Faktor bedeutet, erst nach 2,5 Mio. Trittbrettnutzungen geschieht ein Unfall. Auf der Grundlage dieser Risikofaktoren kann die Anzahl der Unfälle berechnet werden, die sich einstellen, wenn die Nutzung des Trittbretts verboten würde. Das Ergebnis führt zu insgesamt 3.020 Arbeitsunfällen mit ca. 54.000 Arbeitstagen die unfallbedingt ausfallen, also deutlich mehr als derzeit mit Trittbrettnutzung festzustellen sind (39.021)

Betriebswirtschaftlch bewertet führt die Abfuhr mit Trittbrettnutzung laut Studie zu gebührenrelevanten Jahreskosten von rund 2,05 Mrd. Euro sowie zu 28 Mio. unfallbedingten Folgekosten. Bei Abschaffung des Trittbretts werden sich die Kosten auf ca. 2,40 Mrd. Euro und die unfallbedingten Folgekosten auf 39 Mio. Euro erhöhen. Der Nutzen des Trittbretts kann folglich als Differenz mit rund 350 Mio. Euro im Jahr bewertet werden.

Die Studie kann unter www.entsorgergemeinschaft.de bestellt werden.

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