Dies erklärte Umweltminister Franz Untersteller anlässlich der Veröffentlichung der Altlastenstatistik 2011. Damit will das Land Städten und Gemeinden helfen, ihre begehrten Flächen im Innenbereich einer neuen wirtschaftlichen Nutzung zuführen. Grundlage dafür ist eine Koalitionsvereinbarung, die Altlastensanierung im Land zu beschleunigen.
„Die aktuellen Kennzahlen zur Altlastenstatistik verdeutlichen die langjährigen Aktivitäten des Landes beim Thema Altlasten“, erklärte Margareta Barth, Präsidentin der LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg in Karlsruhe. Die von der LUBW erstellte Altlastenstatistik 2011 gibt einen Überblick über die bisherige Altlastenbearbeitung in Baden-Württemberg und beschreibt auch die systematische Vorgehensweise, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums. Die Auswertungen zeigen den Bearbeitungsstand zum 31. Dezember 2011 und beziehen die Entwicklungen der zurückliegenden Jahre mit ein.
Die Altlasten sind das ungewollte Erbe des technischen und industriellen Fortschritts der letzten 100 Jahre. Sie wurden durch einen unachtsamen Umgang mit Chemikalien und Abfällen verursacht.
Baden-Württemberg startete 1988 als erstes Bundesland mit einer systematischen Aufarbeitung der Altlasten. Von 1988 bis Ende 2011 haben die Bodenschutz- und Altlastenbehörden in Baden-Württemberg insgesamt rund 95.000 Flächen erfasst, die aktuell bereits weitestgehend (98 Prozent) nach den Kriterien der Altlastenbewertung eingestuft sind.
Knapp 40.000 Fälle (42 Prozent) konnten bisher ohne Altlastenverdacht ausgeschieden werden. Bei 37.000 Flächen (39 Prozent) besteht kein unmittelbarer Handlungsbedarf, bei Baumaßnahmen ist jedoch der Aushub zu prüfen und gegebenenfalls fachgerecht zu entsorgen.
Rund 16.000 Flächen (17 Prozent) sind derzeit als „altlastverdächtig“ oder als „Altlasten“ eingestuft. Dazu zählen die noch zu untersuchenden oder zu überwachenden Flächen sowie 616 aktuelle Sanierungsflächen. Landesweit wurden in Baden-Württemberg in den vergangenen 25 Jahren 2.780 Flächen saniert. Sie stehen heute einer für Mensch und Umwelt problemlosen und wirtschaftlich sinnvollen Folgenutzung zu Verfügung.