„Die Ansätze mehren sich, dass das Zertifikat ein Jahr nach seiner Unterzeichnung Wirkung zu zeigen beginnt, weil sich die zertifizierten Unternehmen durch die BDO-Prüfung stringent an den Richtlinien der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall ausgerichtet haben“, so der BDE-Präsident weiter.
Mit Abgabe der sogenannten Q5-Meldung liegen nun die final ermittelten Gesamtmengen für die Verpackungsentsorgung im Jahr 2011 vor: Lizenziert wurden in der für die Finanzierung wichtigsten Fraktion Leichtverpackungen nach Angaben des BDE 1.195.972 Tonnen. Das sei erneut ein Anstieg der gemeldeten Mengen gegenüber 2010.
Dieser Anstieg habe sich insbesondere dadurch ergeben, dass deutlich weniger Mengen als sogenannte Eigenrücknahme gemeldet wurden. Diese Mengen würden sich nicht an der Finanzierung beteiligen, weil sie am Handelsstandort selbst erfasst und zurückgenommen würden. Kritiker befürchten, so der BDE, dass unter anderem diese Regelung der Verpackungsverordnung Anlass zu Missbrauch bietet.
Auffallend sei, dass die Systembetreiber, die sich dem Zertifikat des BDE, einem privatwirtschaftlichen Instrument der Selbstverpflichtung, angeschlossen haben und auch ihre gesamte Jahresmenge abschließend beim gemeinsamen Wirtschaftsprüfer BDO haben testieren lassen, insgesamt nur 18.000 Tonnen von insgesamt 104.000 Tonnen Eigenrücknahmemengen gemeldet hätten. Das entspreche einem Anteil an den Eigenrücknahmen von nicht einmal 18 Prozent, obwohl diese Unternehmen – Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland GmbH, Eko-Punkt GmbH, Interseroh Dienstleistungs GmbH, Veolia Umweltservice Dual GmbH und Zentek GmbH & Co. KG – einen Marktanteil von fast 70 Prozent hätten.