Die Verhandlungen zwischen UPM, den Mitarbeitervertretern und den Behörden vor Ort hätten keine Lösung ergeben, die den Weiterbetrieb des Werks ermöglicht hätte, führt UPM als Erklärung an. Auch die Suche nach einem Investor sei erfolglos verlaufen. „Die Papierfabrik UPM Albbruck musste aufgrund ihres Alters und der relativ kleinen Maschinen seit mehreren Jahren Verluste verzeichnen und sie ist hinsichtlich der Kosten in UPMs Anlagen- und globalem Kundenportfolio nicht wettbewerbsfähig. Unter den schwierigen Umständen haben die hochqualifizierten Mitarbeiter einen hervorragenden Job gemacht. Wir haben leider keine Möglichkeit gesehen, die Profitabilität des Werks auf ein Niveau zu verbessern, das einen nachhaltigen Betrieb erlaubt hätte“, so Jyrki Ovaska, President, Paper Business Group, UPM.
Während der Verhandlungen über Interessenausgleich und Sozialplan seien Themen wie Vorruhestandsregelungen, Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz, Stellenwechsel innerhalb des Unternehmens, Umschulungen sowie Abfindungsregelungen diskutiert und vereinbart worden.
„Wir können die Enttäuschung der Mitarbeiter in Albbruck verstehen. Alle Teilnehmer der Gespräche am Runden Tisch haben sich mit allen Kräften darum bemüht, ein zukunftsfähiges Konzept für das Werk zu erarbeiten. Trotz des starken Engagements aller Beteiligten konnte keine Lösung gefunden werden, da die Konzepte welche von den potenziellen Investoren präsentiert wurden wirtschaftlich nicht tragfähig waren. UPM wird einen Sozialplan umsetzen, um die Auswirkungen der Personalkürzungen auf verantwortliche Weise auszugleichen“, sagt Vorstandsmitglied Hartmut Wurster, der UPM während der Verhandlungen am Runden Tisch vertreten hat.
Die Formatschneideanlagen des Werkes werden den Konzernangaben zufolgein die UPM Papierfabrik am Standort Plattling verlagert, um das Produktportfolio von UPM zu ergänzen. „UPM setzt auch weiterhin auf holzhaltige gestrichene Formatpapiere und wird alles tun, um den Kunden nach der Schließung von UPM Albbruck einen gewohnt pünktlichen und reibungslosen Service zu bieten“, erklärt Ovaska. Durch diese Maßnahme würden etwa 30 neue Stellen geschaffen, wobei die Bewerbungen der Fachkräfte aus Albbruck bevorzugt behandelt werden.
UPM werde sich an der Neuauflage des Runden Tisches beteiligen, wo künftige Nutzungsmöglichkeiten des Werksgeländes diskutiert werden. Die Gespräche würden von der örtlichen Industrie- und Handelskammer geleitet. „Ziel dieses Forums ist es, Entwicklungsansätze und Geschäftsmöglichkeiten für das Gelände zu finden. Wir wurden bereits von Unternehmen kontaktiert, die potenziell an einer industriellen Nutzung des Werksgeländes interessiert sind“, sagt Wurster.
Mit der Entscheidung bezüglich Albbruck seien die geplanten Kapazitätsstilllegungen, die UPM im vergangenen August angekündigt hatte, abgeschlossen, wie UPM selbst sagt. Die Papierfabrik UPM Albbruck hatte eine Kapazität von 320.000 Jahrestonnen Magazinpapier. Die Papierfabrik Myllykoski in Finnland mit 600.000 Jahrestonnen Magazinpapier wurde am 9. Dezember 2011 geschlossen und die Papiermaschine 3 der Papierfabrik UPM Ettringen in Deutschland mit 110.000 Jahrestonnen Zeitungsdruckpapier wurde am 14. Dezember 2011 stillgelegt. Der Verkaufsprozess der Papierfabrik UPM Stracel in Frankreich werde wie geplant fortgesetzt.