Die weltweite Nachfrage nach Rohstoffen, vor allem infolge des rasanten Wirtschaftswachstums der Schwellenländer, allen voran China, steigt laut DERA-Rohstoffsituationsbericht für Deutschland für das Jahr 2010 stetig. „Diese Situation hat kurz- und mittelfristig Auswirkungen für deutsche und europäische Unternehmen beim Zugang zu Rohstoffen“, sagt Hildegard Wilken, stellvertretende Leiterin der DERA und Mitautorin der Studie. Die deutsche Importabhängigkeit für Metallerze und -konzentrate (Primärrohstoffe) liegt bei 100 Prozent.
Durch das Recycling von Metallrohstoffen und den Zukauf von Schrott und Abfällen, überwiegend aus EU-Staaten, werde die Importabhängigkeit deutlich reduziert. In der deutschen Raffinade- und Rohstahlproduktion stammen laut DERA 43 Prozent des Kupfers, 60 Prozent des Aluminiums, 69 Prozent des Bleis und 44 Prozent des Rohstahls aus sekundären Rohstoffen. Damit liege Deutschland deutlich über dem weltweiten Durchschnitt
Der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) weist in diesem Zusammenhang auch auf die wachsende Bedeutung der Konsumgüterschrotte hin. In einem Herstellungsprozess bereite die zumeist mittelständisch strukturierte Schrottwirtschaft Konsumgüterschrotte auf, die aus unterschiedlichen Materialverbunden bestehen. Erst dann könne neuer Stahl aus den Schrotten erzeugt werden. „Die gewerblichen Sammler und Aufbereiter haben eine funktionierende Recyclingwirtschaft geschaffen und bieten flexible, preisgünstige sowie effiziente Lösungen“, betont bvse-Vizepräsident Didszun und erklärt weiter: „Das Aufbrechen dieser leistungsfähigen Strukturen durch gesetzliche Regelungen können wir daher in keiner Weise akzeptieren.“