Laut dem Bericht ist das Gesamtabfallaufkommen in den meisten Mitgliedstaaten gestiegen oder hat sich bestenfalls stabilisiert, wenn auch der Anstieg langsamer als das Wirtschaftswachstum war. Das Aufkommen fester Siedlungsabfälle hat sich 2008 in der EU-27 bei jährlich etwa 524 kg pro Kopf stabilisiert, obwohl der Verbrauch der Haushalte im gleichen Zeitraum aber um etwa 16 Prozent zugenommen hat.
Während die einzelnen Abfallströme dem Bericht zufolge unterschiedliche Recyclingraten aufweisen, hat sich die Gesamtrecyclingrate in der EU erhöht. 2008 wurde die Abfallrecyclingrate auf 38 Prozent geschätzt. Das bedeutet gegenüber 2005 einen Anstieg um 5 Prozent und gegenüber 1995 einen Anstieg um 18 Prozent. Darüber hinaus wurden 2008 insgesamt weniger Abfälle auf Deponien verbracht: 40 Prozent gegenüber 49 Prozent im Jahr 2005 und 65 Prozent im Jahr 1995. In einigen Mitgliedstaaten sind Abfalldeponien praktisch verschwunden, in anderen dagegen werden noch immer über 90 Prozent des Abfalls im Boden vergraben.
Hierzu erklärte EU-Umweltkommissar Janez Potočnik: „Mein altes Handy enthält Gold, Platin, Palladium und Kupfer; all dies sind Rohstoffe, die in Europa zu selten vorkommen. Eine Tonne dieser Handys enthält 280 g Gold, 140 g Platin und Palladium und ungefähr 65 kg Kupfer. Dies ist kein Abfall, den wir vergraben oder verbrennen sollten, sondern ein Rohstoff, mit dem wir sorgsam umgehen müssen.“
Weiter merkt der Bericht die enorme Unterschiede zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten an: Je nach Mitgliedstaat reicht der Recyclinganteil von einigen wenigen bis zu mehr als 70 Prozent. Dies mache deutlich, wie viel noch jenseits der derzeitigen EU-Mindestsammel- und -recyclingziele zu tun bleibe.
Trotz der Fortschritte einiger Mitgliedstaaten sei es also bis zum langfristigen Ziel einer „Recycling-Gesellschaft“, in der Abfall nicht nur vermieden, sondern auch als neuer Rohstoff verwendet wird, noch ein langer Weg.