Zuletzt war die Börse zwar wieder fester, zwischenzeitlich mussten aber immer wieder deutlich niedrigere Notierungen hingenommen werden. Deutlich wurde erneut, wie weit sich die LME von fundamentalen Entwicklungen entfernt hat, jede Äußerung des US-Präsidenten oder der US-Notenbank hat inzwischen mehr Einfluss auf das Börsengeschehen als Produktionsengpässe oder Probleme in der Lieferkette. Der Handel beklagte das insgesamt zähe Geschäft. Der April werde, wenn es gut laufe, allenfalls ein Nullsummenspiel werden, heißt es aus Händlerkreisen. Die Stimmung bleibt gedrückt, die Aussichten für die kommenden Monate zurückhaltend.
Kupfer notierte an der LME zuletzt mit 9.415 bis 9.420 US-Dollar wieder fest, war in den Wochen zuvor jedoch zum Teil merklich unter die 9.000-US-Dollar-Marke gerutscht. Die Bestände in den Lagerhäusern der LME wurden mit 203.425 Tonnen angegeben. Der Kupferschrottmarkt war zeitweise extrem eng, weil offenbar viele Händler bei niedrigen Preisen ihr zuvor teuer eingekauftes Material nicht abgegeben haben. Zuletzt war wieder eine, wenn auch leichte, Belebung des Handels spürbar. Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) erlöste nach Ostern 7.800 Euro. Kupferdrahtschrott gehäckselt Ia (Kasus) kostete um 7.830 Euro, die zweite Qualität (Katze) rund 7.500 Euro. Die nicht legierten Kupferdrahtschrotte erzielten in der ersten Qualität (Kader) um 7.300 Euro, in der zweiten Qualität (Kanal) etwa 7.250 Euro. Schwerkupferschrott (Keule) wurde um 7.120 Euro gehandelt.
Die Aluminiumnotierungen an der LME lagen bei 2441,50 bis 2442 US-Dollar für HG-Aluminium und 2.499 bis 2.509 US-Dollar für Aluminium Alloy. Die LME-Bestände bezifferten sich auf 423.575 Tonnen HG Aluminium und 1.580 Tonnen Aluminiumlegierungen. Die Meldungen aus der Aluminiumindustrie bleiben widersprüchlich. Einige Schmelzwerke berichten von einer guten Auftragslage, auf der anderen Seite nimmt die Zahl der Insolvenzen – vor allem im Bereich der Aluminiumverarbeitenden Industrie – zu. Vertreter des Handels äußern sich skeptisch und haben keine allzu großen Erwartungen für die kommenden Monate. Die Schrottpreise gaben im Laufe des April deutlich nach. Drahtschott aus Reinaluminium (Achse) und Aluminiumprofilschrott (Alter) erlösten zuletzt um 2.000 Euro. Die Preise für Neuer Alu-Leg.Schrott kupferarm (Angel) lagen bei etwa 1.850 Euro, Aluminiumspäne (Autor) erlösten im Schnitt 1.120 Euro.
Verhalten ist die Stimmung auch bei den NE-Metall-Halbzeugen, wie der jüngste Geschäftsklimaindex des Branchenverbandes WGM zeigt. Der Index ist auch zu Beginn des zweiten Quartals 2025 weiter rückläufig – und setzt damit seinen Abwärtstrend nun bereits im zwölften Quartal in Folge fort. Erstmals seit längerer Zeit zeigen sich die Geschäftsaussichten aus Sicht der Mitglieder jedoch wieder etwas optimistischer. Die Geschäftslage im Handel mit Aluminiumhalbzeug wird auch im zweiten Quartal des Jahres 2025 negativ bewertet. 11 Prozent der befragten Händler berichten eine Verbesserung ihrer Lage, während inzwischen noch 19 Prozent eine Eintrübung der wirtschaftlichen Lage festgestellt haben. 70 Prozent der Befragten bewerten die Geschäftslage als unverändert gegenüber dem ersten Quartal des Jahres 2025. Nicht mehr so pessimistisch wie bisher blicken die Aluminiumhalbzeug-Händler auf die wirtschaftliche Entwicklung der kommenden drei Monate. 22 Prozent der Befragten sind noch davon überzeugt, dass sich die wirtschaftliche Situation ihrer Unternehmen im Verlauf des neuen Quartals verschlechtern wird. Ebenfalls 22 Prozent der Händler rechnen jedoch mit einer Verbesserung der Geschäftslage im Prognosezeitraum. 56 Prozent erwarten eine auf bestehendem Niveau stagnierende Konjunktur.