So heißt es, dass die Reduzierung des Ressourcenverbrauchs nur international geregelt werden könne. Daher sollte das geplante globale Kunststoff-Abkommen so schnell wie möglich umgesetzt werden. Dort sollte auch eine Obergrenze für die globale Kunststoffproduktion festgelegt werden.
Durch ein Ende der Deponierung von Siedlungsabfällen könnten in der EU jährlich über 120 Millionen Tonnen Treibhausgase eingespart werden. Daher müsse die EU-Deponierichtlinie ein verbindliches vollständiges Deponieverbot für unvorbehandelte Abfälle ab 2035 enthalten. Außerdem müsse der Export kohlenstoffhaltiger Siedlungsabfälle in Nicht-OECD-Staaten verboten werden.
Die DGAW kritisiert die Vielzahl an Kunststoffquoten und Kunststoffrecyclingzielen als nicht effizient. Vielmehr müssten bis 2030 Substitutionsquoten etabliert werden. So werde sichergestellt, dass Rezyklate tatsächlich als Ersatz für Primärrohstoffe eingesetzt werden. Auch für die chemische Industrie fordert die DGAW statt einer 20-prozentigen Defossilierung bis 2030 eine verbindliche Substitutionsquote. Diese können vor allem durch Abfall-Biomasse, das Recycling von Kohlenstoffträgern sowie CCU erreicht werden. Zudem sollte die Defossilisierung in den Emissionshandel einbezogen werden.
Die DGAW fordert weiter eine Gleichwertigkeit von werkstofflichem und chemischem Recycling. Auch die thermische Abfallverwertung könne als gleichwertig betrachtet werden, wenn CO₂ abgeschieden und chemisch genutzt wird. Dazu sei eine Anpassung der Abfallrahmenrichtlinie sowie der Taxonomie-Verordnung erforderlich.
Laut DGAW sei es notwendig, dass neben Lebensmittelverpackungen auch für andere kontaktempfindliche Produkte sichergestellt werden muss, dass Rezyklate frei von Schadstoffen sind. Zudem sollte sichergestellt werden, dass im digitalen Produktpass für Kunststoffrezyklate die Zusammensetzung von Polymeren und Additiven vollständig enthalten ist.
Die Regelung, nicht in der Umwelt abbaubare Produkte zu verbieten, soll nach Auffassung der DGAW auf andere Produkte ausgeweitet werden.
Und schließlich fordert die DGAW eine Individualisierung der Systeme der erweiterten Produktverantwortung. So sollten etwa Substitutionsquoten für fossile Rohstoffe von den einzelnen Unternehmen erfüllt werden müssen. Dazu seien Ausgleichmechanismen zwischen den Unternehmen erforderlich.
Generell fordert die DGAW, auf wenige, dafür aber zielführende Regelungen zu setzen. Erforderlich seien zudem gezielte Finanzhilfen zur Transformation der Rohstoffbasis der chemischen Industrie aus Steuereinnahmen. Dies könne durch den Abbau der Subventionen für fossile Rohstoffe und durch Gutschriften aus dem Emissionshandel finanziert werden.