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Schrotte knapp und teuer

Derzeit hat es niemand leicht auf den Metallmärkten. Der Markt ist unübersichtlich, gewohnte globale Handelsstrukturen funktionieren nicht mehr richtig und das Vertrauen in die konjunkturelle Entwicklung Deutschlands ist gering.
Foto: Dieter Schütz; pixelio.de
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Zu viele Faktoren stören gleichzeitig die Weltmärkte, was zwangsläufig auch große Auswirkungen auf die Rohstoffmärkte hat. Stichwortartig seien nur genannt: Die aggressive Politik Russlands, die Brandherde im Nahen Osten und die unkalkulierbare Wirtschaftspolitik der USA. Nach der Verkündung der jüngsten Zölle durch US-Präsident Donald Trump wies die Europäische Union in aller Deutlichkeit darauf hin, dass die USA der Weltwirtschaft einen schweren Schaden zufügen. Dies alles wirkt sich negativ auf die Märkte aus. Investitionen werden zurückgehalten, Industriearbeitsplätze abgebaut.

Aluminium bleibt stabil

Die Aluminiumnotierungen an der Londoner Metallbörse starteten mit 2514 bis 2514,50 US-Dollar für Dreimonatsware fest in den April. Die Notierungen für Aluminium Alloy lagen zuletzt sogar darüber. Aluminiumschrotte sind und bleiben knapp, das hat auch Auswirkungen auf die Preise. Gleichzeitig lagen die Vorräte in den lizensierten Lagerhäusern der LME nur noch bei 458.825 Tonnen High Grade Aluminium und 1.560 Tonnen Aluminium Alloy. 

Mit Sorge betrachten Marktteilnehmer in dieser Situation Bestrebungen von European Aluminium, die Exporte von Aluminiumschrotten aus der EU verbieten zu lassen. In der Konsequenz werde das nämlich letztlich nicht zu einem größeren Schrottangebot in Europa führen, sondern zu einem geringeren, so die Befürchtung. Der Handel sei keine Einbahnstraße, staatliche Eingriffe hätten sich in der Vergangenheit immer für alle Seiten als Kontraproduktiv erwiesen, betonen Marktteilnehmer.

Neuer Alu-Leg. Schrott kupferarm (Angel) erlöste zuletzt 1.850 Euro, Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) 2.350 Euro und Aluminiumprofilschrott (Alter) 2.350 Euro. 

Auch Kupfer robust

Auch der Kupfermarkt ist derzeit ausgesprochen eng. An der LME notierte das rote Metall in der Spitze über 10.000 US-Dollar, Anfang April waren es 9.692,50 bis 9.692,50 US-Dollar. 

Getrieben werden die hohen Notierungen nicht nur von der globalen Nachfrage, sondern auch von Hedgefonds. Das Vertrauen in die Leitwährungen Dollar und Euro schwindet angesichts der desolaten US-Wirtschaftspolitik, Anleger gehen verstärkt in Rohstoffe. Gold, das sei nur am Rande vermerkt, verzeichnet Allzeithöchstpreise. Aber auch die klassischen Industriemetalle, wie Kupfer, sind für Anlagefonds derzeit eine interessante Alternative. 

Die Kupferbestände in den Lagerhäusern der LME nehmen derweil stetig ab, sie wurden zuletzt mit nur noch 211.875 Tonnen angegeben. 

Auch die Kupferschrotte blieben, bei insgesamt schwachem Handel, auf hohem Niveau. Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) erlöste 8.350 Euro, nicht legierter Kupferdrahtschrott II (Kanal) lag bei rund 8.100 Euro. Die gehäckselten Kupferdrahtschrotte wurden als 1a Qualität (Kasus) um 8.400 Euro gehandelt und in der zweiten Qualität (Katze) mit 8.200 Euro. Schwerkupferschrott (Keule) kostete 7.850 Euro.

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