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Studie: Kaum Vertrauen in Klimapolitik

Das Vertrauen in die Klimapolitik ist in bürgerlichen Milieus äußerst gering, Enttäuschung und Ärger herrschen vor, wie eine repräsentative Umfrage des Sinus-Instituts für den gemeinnützigen Verein Heimatwurzeln feststellt. Klimaschutz wird in diesem Teil der Gesellschaft in erster Linie mit steigenden Lebenshaltungskosten verbunden, die zulasten von Wohlstand und wirtschaftlicher Stabilität gehen. Laut Heimatwurzeln verbirgt sich in den Ergebnissen aber auch eine Lösung für Klimaschutz und sozialen Frieden.
Studie: Kaum Vertrauen in Klimapolitik
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Die Studie diente dem Verein, der sich für einen bürgerlichen Klimaschutz einsetzt, als Zielgruppenanalyse. Hierzu wurde im Herbst 2024 eine repräsentative Stichprobe der deutschen Wohnbevölkerung aus 2.008 Personen mittels standardisierter Online-Befragung erhoben. In die Studie wurde das Gesellschaftsmodell der Sinus-Milieus integriert, das die deutsche Bevölkerung auf Basis ihrer Werte, Lebensstile und der sozialen Lage in zehn „Gruppen Gleichgesinnter“ einteilt.

Der Blick auf die bürgerlichen Milieus zeigt u.a.:

  • Nur 3 % im Nostalgisch-Bürgerlichen Milieu (ältere Mitte) und 6 % in der Adaptiv-Pragmatischen Mitte (moderne Mitte) äußern Vertrauen in das Vorgehen der Politik beim Thema Klima- und Umweltschutz.
  • Es sind vor allem die Milieus am unteren sozialen Rand, die den Lebenshaltungskosten eine größere politische Priorität beimessen als dem Thema Klima- und Umweltschutz. Aber auch in den Milieus der Mitte haben die Lebenshaltungskosten eine höhere Relevanz als die ökologische Frage. So sehen 61 % im Nostalgisch-Bürgerlichen Milieu in den Lebenshaltungskosten eines der fünf wichtigsten Themen, um die sich die Politik in Deutschland kümmern sollte. Umwelt und Klimawandel zählen dazu lediglich 27 %.
  • 78 % der Befragten im Nostalgisch-Bürgerlichen Milieu glauben, dass Politikern das Volk gleichgültig ist. Darüber hinaus denken 59 % in diesem Milieu, dass der normale Bürger am besten wisse, was gut für Land und Gesellschaft ist und daher bei der Entscheidungsfindung ein größeres Mitspracherecht haben sollte.

„Unsere Studie zeigt, dass die Politik vor der zentralen Herausforderung steht, die gestiegenen Lebenshaltungskosten und den Klimaschutz zusammenzubringen, wenn sie die Debatte befrieden will“, erklärt Florian Wagner, Geschäftsführer von Heimatwurzeln. „Wir setzen deshalb auf bürgerlichen Klimaschutz, der von den Menschen vor Ort ausgeht und auf direkten Nutzen statt auf Verbote setzt. Nur so kann es gelingen, die gesellschaftliche Polarisierung zu überwinden und Klimaschutz mehrheitsfähig zu machen.“

„Die ökologische Frage wird in den bürgerlichen Milieus als Bedrohung des erreichten Lebensstandards empfunden“, erläutert Dr. Christoph Schleer, Director am Sinus-Institut. „Dass sich die Gesellschaft angesichts des Klimawandels auf veränderte Zeiten einstellen muss, ist den meisten Bürgern bewusst, aber Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz müssen auch Rücksicht auf die Anforderungen des Alltags nehmen. Daher plädiert die gesellschaftliche Mitte für einen Wandel in kleinen und planbaren Schritten.“

Quelle: Heimatwurzeln

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