Die Geschäftsführende BDE-Präsidentin Anja Siegesmund betonte zu diesem Anlass: „Die Konstituierung des Arbeitskreises Metallrecycling stellt einen wesentlichen Schritt für den BDE dar. Wir setzen wichtige Impulse, um die Zukunft der Metallindustrie am Produktionsstandort Deutschland gemeinsam mit den Unternehmen der Kreislaufwirtschaft und der Recyclingbranche zu gestalten. Unsere Expertinnen und Experten aus den BDE-Mitgliedsunternehmen werden ihre wertvollen Erfahrungen und innovativen Ideen einbringen. Wir setzen als BDE ein klares Zeichen für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung des Metallrecyclings. Der Verband freut sich auf einen konstruktiven Dialog und die gemeinsame Erarbeitung praxisnaher Lösungsansätze.“
Bernd Fleschenberg (COO – TSR Group GmbH & Co. KG) Vorsitzender des Arbeitskreises, fügt hinzu: „Die konstituierende Sitzung des Arbeitskreises markiert den Auftakt eines für die Branche wichtigen Prozesses. Ziel ist es, strategische Ansätze zu entwickeln, um den Recyclinganteil in der Metallindustrie kontinuierlich weiter zu steigern sowie die ökologischen und ökonomischen Potenziale der metallischen Recyclingrohstoffe noch stärker zur Geltung zu bringen. Ein zentraler Hebel dafür ist der intensive Austausch mit der Metallbranche – etwa der Stahl-, Aluminium- und Kupferindustrie. Gemeinsam wollen wir uns dafür einsetzen, dass Recyclingrohstoffe – gerade in Zeiten fragiler Lieferketten – die nötige Akzeptanz in Politik und Industrie erfahren. Darüber hinaus haben wir uns auf die Agenda geschrieben, klare Positionen zu erarbeiten, um Themen wie den grenzüberschreitenden Handel, die Batteriebrandproblematik oder regulatorische Vorgaben lösungsorientiert anzugehen. Ich freue mich sehr, dieses BDE-Fachgremium als Arbeitskreisvorsitzender zu leiten und den Dialog mit den Fachleuten aus unseren Mitgliedsunternehmen und dem Verband zu führen.“
Die Metallindustrie in Deutschland und Europa steht unter Druck. Globale Überkapazitäten im Stahlsektor und eine rückläufige Nachfrage bedrohen den Absatzmarkt der Stahlindustrie. Hinzu kommen hohe Energiekosten und der tiefgreifende Wandel der europäischen Stahlproduktion – insbesondere der Umstieg zur ressourcenschonenden Elektrolichtbogenofen-Technologie (EAF) – der für viele Stahlhersteller große Investitionen und strukturelle Veränderungen erfordert. Der BDE begrüßt daher die Initiative der Europäischen Kommission, die am 4. März 2025 einen strategischen Dialog über die Zukunft der europäischen Stahlindustrie ins Leben gerufen hat. Die vorgesehenen Diskussionen sollen der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit, der Stärkung der Kreislaufwirtschaft, der Dekarbonisierung und der Elektrifizierung der Stahlproduktion dienen. Zudem sollen faire Handelsbeziehungen und die Förderung internationaler Wettbewerbsgleichheit vorangetrieben werden – Forderungen, die vom BDE im Kontext der Bundestagswahl thematisiert wurden und an die neu zu bildende Bundesregierung gerichtet werden.
Die Herausforderungen, mit denen die metallproduzierende Industrie derzeit konfrontiert ist, machen sich unmittelbar in der Metallrecyclingbranche bemerkbar. Ein koordiniertes Vorgehen zwischen den Verbänden der Metallproduktion und des Metallrecyclings ist daher erforderlich, um im Interesse der Unternehmen tragfähige Rahmenbedingungen zu gestalten. Erste Gespräche mit der Wirtschaftsvereinigung Stahl wurden hierzu bereits geführt.
Der Arbeitskreis Metallrecycling hat sich zum Ziel gesetzt, gemeinsame Positionen zu erarbeiten und die Präsenz des BDE in Berlin und Brüssel zu nutzen, um die Politik für die drängenden Aufgaben der Metallbranche zu sensibilisieren und vor allem auf europäischer Ebene mitzugestalten.