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Brikettieren in Torrefizierungsanlage

Aus Biomasse kann durch komplexe Prozesse energiereiche Biokohle entstehen. Die finnische NextFuel AB hat dafür eine fortschrittliche Torrefizierungstechnologie entwickelt und setzt für den wichtigen letzten Verfahrensschritt auf Brikettieranlagen von der C.F Nielsen A/S, die zur deutschen Ruf-Gruppe gehört.
Brikettieren in Torrefizierungsanlage
Im Inneren der Torrefizierungsanlage: Neun mechanische Brikettpressen des Typs BP6510 HD von RUF/C.F.Nielsen erzeugen nachhaltige Biokohle mit einer Materialdichte von mindestens 1,0 g/cm³. Copyright: C.F. Nielsen / Ruf Maschinenbau
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Mit einer Jahresproduktion von 60.000 t Biokohle wird Europas größte Torrefizierungsanlage Ende April 2025 in Joensuu, Finnland, den Betrieb aufnehmen. Die von Joensuu Biocoal betriebene Anlage wurde von der NextFuel AB entwickelt. Deren Ingenieure kooperierten während des Aufbaus mit mehreren namhaften Partnern. Dazu zählt auch die dänische 20 C.F Nielsen A/S, die seit 2018 Teil der Ruf-Gruppe ist.

Die Herstellung von Biokohle ist ein komplexer Prozess, bei dem die Torrefizierung am Anfang steht. Dabei handelt es sich um eine milde Form der „Pyrolyse“, bei der Biomasse unter Ausschluss von Sauerstoff bei Temperaturen von rund 200°C bis 300°C erhitzt wird. Dies geschieht, um Feuchtigkeit und flüchtige organische Verbindungen zu entfernen. Es entsteht ein trockenes, stabiles und energiedichtes Material, das man als torrefizierte Biomasse bezeichnet.

Diese darf weder zu trocken noch zu feucht sein. Ist sie zu trocken, fehlt das für das Brikettieren notwendige Lignin – der natürliche Klebstoff. Ist sie zu feucht, verhält sie sich wie normale Biomasse und entwickelt nicht die gewünschte kohleähnliche Struktur mit hoher Energiedichte.

NextFuel AB und ihre Partner haben es geschafft, diesen Prozessschritt ebenso zuverlässig umzusetzen wie den darauffolgenden – die Brikettierung. Hier kommen insgesamt neun mechanische Brikettpressen des Typs BP6510 HD von C.F Nielsen zum Einsatz. Dank der innovativen Technologie des dänischen Herstellers erzeugen die Anlagen mit 75 kW starken Hauptmotoren einen hohen Pressdruck von 2000 kg/cm² und erreichen dadurch eine Materialdichte von mindestens 1,0 g/cm³.

Die Maschinen sind jeweils 2,9 m lang, 1,7 m breit, 1,6 m hoch und mit einem Gewicht von rund sieben Tonnen sehr stabil. Die erzeugten Briketts haben einen Durchmesser von 75 mm und sind zwischen und 100 mm lang. Vollautomatisiert ermöglichen die modernen Brikettieranlagen einen zuverlässigen 24/7-Betrieb mit einem Ausstoß von rund neun Tonnen pro Stunde. Damit wird der angestrebte Jahresdurchsatz von 60.000 Tonnen zuverlässig gewährleistet.

Die so erzeugte „Biokohle“ bietet eine saubere und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlicher Kohle, mit einfacher Handhabung und Lagerung. Dieser Umstand und die hohe Energiedichte der torrefizierten Briketts machen sie insbesondere für Schlüsselindustrien wie Kohlekraftwerke, Zementfabriken und Stahlwerke interessant. Dank der Ähnlichkeit zu herkömmlicher Kohle haben Unternehmen dieser Branchen damit eine nachhaltige Alternative, bei der die vorhandenen betrieblichen Abläufe unverändert bleiben können. Und sie sind in der Lage, strenge Umweltauflagen zu erfüllen und die Kohlenstoffemissionen erheblich zu senken.

Quelle: Ruf

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