Dieses hochwertige Biomethan, das über den Gasnetz-Spezifikationen liegt, wird mittels modernster Membran-Gasaufbereitungstechnologie gereinigt. Dadurch können stündlich 272 Normkubikmeter Biomethan erzeugt, komprimiert, abgefüllt und zum Einspeisepunkt ins Gasnetz transportiert werden. Das stark CO₂-negative Biomethan wird an anderer Stelle aus dem Netz entnommen und trägt erheblich zur Nachhaltigkeit der Transportflotten der Abnehmer bei.
Die Farm hält derzeit eine Herde von 3.400 Rindern, hauptsächlich Holstein- sowie einige Schweizer-Kühe. Die Betreiber verfügen bereits über Erfahrungen mit einer anaeroben Vergärungsanlage zur Eigenstromerzeugung. „Seit Jahren nutzen wir Rindermist zur Biogasproduktion, um unseren Strom- und Wärmebedarf zu decken und unsere Felder mit dem Gärrest zu düngen“, erklärt der Eigentümer. „Mit der neuen Biomethananlage können wir den Gärrest jetzt in größerem Umfang verwerten und in einer speziellen Lagune zur optimalen landwirtschaftlichen Nutzung speichern.“
Für die neue Biomethananlage in der Nähe der Stadt Rice Lake errichtete Weltec Biopower drei Duplex-Edelstahlfermenter mit einem Fassungsvermögen von je 6.850 Kubikmetern. „Wir haben die Behälter in einer Ring-für-Ring-Bauweise errichtet, wobei der letzte Schritt die Installation eines gasdichten Membrandachs war“, erklärt Carsten Hesselfeld, COO von Weltec Biopower Nordamerika. Mit einem Durchmesser von 31,48 Metern und einer Höhe von 8,8 Metern bieten die isolierten Edelstahltanks jeweils ein Gasvolumen von 3.320 Kubikmetern. „Unsere weltweit bewährte modulare Bauweise hat maßgeblich zur kurzen Bauzeit der Anlage beigetragen“, betont Hesselfeld. Die Anlage ist darauf ausgelegt, jährlich 207.000 Tonnen Rindermist zu verarbeiten, mit einer gewissen Flexibilität für zukünftige Erweiterungen der Herde.
Der Prozess beginnt mit der Einleitung des Mists in einen 1.543 Kubikmeter großen Edelstahl-Vorlagebehälter, bevor er in die Fermenter gepumpt wird. Die Vergärung dauert 34 Tage, bevor das erzeugte Biogas in einem Membran-System zu hochwertigem Biomethan aufbereitet wird. Der Gärrest wird in bestehende Lagunen gepumpt. Weltec Biopower lieferte wesentliche Komponenten wie die Fermenter, ein vorgefertigtes Container-Pumpsystem, Heiz- und Kesselcontainer sowie ein werkseitig getestetes Steuerungsmodul. Diese Komponenten haben für eine effiziente Installation, eine verkürzte Bauzeit und einen optimierten Betrieb gesorgt.
Durch die Nutzung des Biomethans als Kraftstoff erzielt die Molkerei erhebliche Umweltvorteile und reduziert die CO₂-Emissionen um rund 11.200 Tonnen CO₂-Äquivalente pro Jahr. Zudem profitieren die Betreiber von finanziellen Anreizen wie Steuergutschriften für Biomethan und Kraftstoffsteuererleichterungen.