Die Veranstaltung der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen bot eine Plattform, um die Herausforderungen und Chancen der neuen EU-Verpackungsverordnung (PPWR) zu diskutieren und Lösungen für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffverpackungen zu entwickeln.
Nur drei Wochen zuvor wurde die lang erwartete EU-Verpackungsverordnung veröffentlicht. Die umfangreiche Neuregulierung des Verpackungsmarktes wirft entscheidende Fragen auf, die im Zentrum der Konferenz standen: Was bedeutet die PPWR für die Zukunft von Kunststoffverpackungen? Wie müssen sich die Unternehmen der Branche und ihre Produkte anpassen?
Praxisvorträge aus Industrie und Wissenschaft beleuchteten zentrale Themen wie Design-for-Recycling, den Einsatz von Rezyklaten, CO₂-Bilanzierung und alternative Rohstoffe. Diese Vorträge unterstrichen die hohe Innovationsfähigkeit der Branche. Redner wie Gunda Rachut, Vorstand der Zentralen Stelle Verpackungsregister, und Dr. Wolfgang Trunk, Teamleiter bei der EU-Kommission für die EU-Verpackungsverordnung, bereicherten die Diskussionen.
Zu den wesentlichen Erkenntnissen des Kongressprogramms gehörten unter anderem:
- Design4Recycling ist „kein nice to, sondern ein must have“.
- Der Vollzug einer europäischen Regulierung ist nicht selbsterklärend und schon gar nicht in allen 27 Ländern automatisch gleich.
- Daten müssen digitalisiert entlang der gesamten Wertschöpfungskette fließen, sonst wird es mit der Konformitätserklärung schwierig.
- Reuse hat nicht nur Potenzial, sondern ist vor allem im Industriebereich gelebte Praxis mit Kunststoffverpackungen. Die 100 % Quote der PPWR war jedoch ein offensichtlicher Fehler und muss korrigiert werden.
- Der PCR-Einsatz erfordert große gemeinsame Anstrengungen, ist aber auch in kontaktempfindlichen Verpackungen technisch möglich.
- Wer sich bei den vielen ungeklärten Fragen zur Durchführung der PPWR proaktiv und konstruktiv einsetzt, hat gute Chancen, die Antworten maßgeblich mitzugestalten
Ein besonderer Höhepunkt war die Panel-Diskussion „Sind Kunststoffverpackungen PPWR-ready?“, die die Hürden und Potenziale der neuen Verordnung umfassend erörterte.