Mit der zweifachen Runderneuerung von Premium-Reifen können die Betriebskosten für die Bereifung um fast 30 Prozent gesenkt werden. Runderneuerte Reifen haben erwiesenermaßen dieselbe Qualität, Sicherheit, Laufleistung und Performance wie vergleichbare Neureifen, bieten aber klare ökologische Vorteile. Die Fertigung runderneuerter Reifen spart nach einer AZuR/DBU-Studie des Fraunhofer-Instituts Umsicht im Vergleich zur Neureifenherstellung über 60 % der CO₂-Emissionen, zwei Drittel der Rohstoffe sowie rund 50 Prozent Energie.
Die Runderneuerung von Reifen ist eine zukunftsfähige Lösung im Einklang mit der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS). Da Bundesbehörden nach § 45 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) dazu verpflichtet sind, bei der Beschaffung Produkte zu bevorzugen, die rohstoffschonend, energiesparend, abfallarm, reparierbar, schadstoffarm oder recyclingfähig sind, müssen aus Sicht von AZuR-Netzwerk-Koordinatorin Christina Guth „alle Fuhrparks der öffentlichen Hand anteilig mit runderneuerten Markenreifen ausgestattet werden.“
Eine aktuelle Leistung-Kosten-Analyse hat ergeben, dass sich die Runderneuerung für Behörden und Betriebe schnell auszahlt. Als Referenz-Szenario diente der dreifache Einsatz von Premium-Neureifen. Mit der zweifachen Runderneuerung eines Premium-Nfz-Neureifens erzielte die Relation der Laufleistung zu den Kosten den mit Abstand besten Wert. Bei identischer Qualität, Sicherheit und Laufleistung können die Bereifungskosten in diesem Szenario um fast 30 Prozent gesenkt werden. Durch die Runderneuerung eigener Karkassen können Fuhrparkbetreiber zudem die Entsorgungskosten sparen.
Auch in den Fuhrparks deutscher Unternehmen, die sich zunehmend um nachhaltiges Wirtschaften und eine positive Ökobilanz bemühen, spricht deshalb alles für den Einsatz runderneuerter Reifen. Neben der Senkung der Betriebskosten ermöglicht die Runderneuerung die Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz.
Das Baustoffhandelsunternehmen Kemmler will bis 2030 klimaneutral sein. Dazu setzt Geschäftsführer Michael Huber bereits seit 1999 auf runderneuerte Reifen für den firmeneigenen Fuhrpark: „Aktuell sind rund 80 Prozent unserer Fahrzeugflotte mit runderneuerten Reifen ausgestattet, da sie aus meiner Sicht wirtschaftlicher und umweltfreundlicher sind als Neureifen. Die Laufleistungen der Runderneuerten sind ebenso gut wie der Grip im Baustellenverkehr.“ Derzeit sind 78 Fahrzeuge mit runderneuerten Reifen ausgestattet. Die Trailer werden sukzessive nachgezogen.
Bei der Runderneuerung werden mit Hightech-Maschinen nur die Lauffläche und die Seitenwände des hochwertigen Reifenunterbaus (Karkasse) mit Gummimischungen hoher Qualität erneuert. Runderneuerte Reifen werden für fast alle Fahrzeugarten und Einsatzbereiche hergestellt. Ihre Laufflächenprofile entsprechen denen von Neureifen. Sie durchlaufen zahlreiche Sicherheits- und Qualitätskontrollen und erfüllen die hohen Anforderungen der ECE R109/108. Die Profilvarianten decken alle Einsatzbereiche und Achspositionen ab. Reifen für Nfz können bis zu dreimal runderneuert werden.
Das mittelständische Omnibusunternehmen THIERgroup legt besonderen Wert auf nachhaltigen Umweltschutz. Sämtliche Busse für den Personennahverkehr und für den Anmietverkehr werden seit 2011 klimagerecht mit runderneuerten Markenreifen ausgestattet. Durch den seitlichen Profilschutz/Verstärkung der Seitenflanke sind die Runderneuerten gut auf den typischen Verschleiß im öffentlichen Personennahverkehr durch hohe Bordsteinkanten zum Ein- und Ausstieg vorbereitet. Seit 1995 ist die THIERgroup DEKRA-zertifiziert und erfüllt alle Kriterien zum Verfahren „Umweltschutz im Kfz-Betrieb“.