Die Stimmung in der WtE-Industrie ist dagegen etwas schlechter als 2023, aber die Gesamtsituation bleibt gut. Das Branchenbarometer Waste-to-Energy wird jährlich von Ecoprog mit Unterstützung der CEWEP durchgeführt.
Das Geschäftsklima der WtE-Anlagenbetreiber steigt im Jahr 2024 auf 91,7 Punkte, gegenüber 87,6 Punkten im Jahr 2023. Erneut berichten die Betreiber von einer verbesserten Kapazitätsauslastung. 66 % der Teilnehmenden berichten von einer hohen Auslastung ihrer Anlage, im Vergleich zu 42 % im Vorjahr. Darüber hinaus erwarten nur 20 % eine ungünstigere Geschäftsentwicklung in den nächsten 12 Monaten, im Vergleich zu 34 % im Jahr 2023.
Aus Sicht von Ecoprog zeigt die positive Einschätzung der Betreiber, dass es in Europa nach wie vor nicht genügend Entsorgungskapazitäten für nicht recycelbare Abfälle gibt. Dieser Entsorgungsdruck wird durch eine weitere Beschränkung der Deponierung in den kommenden Jahren weiter steigen.
Insgesamt schätzen 90 % der Unternehmen aus der WtE-Industrie ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder zufriedenstellend ein. Drei Viertel der Unternehmen bewerten ihren derzeitigen Auftragsbestand als ausreichend oder verhältnismäßig hoch.
Auch für die Zukunft erwarten mehr Unternehmen einen günstigeren Geschäftsverlauf (29 %) als einen ungünstigeren (14 %). Auch wenn die Ergebnisse geringfügig schlechter sind als im vergangenen Jahr, so bleibt die grundsätzliche Situation doch gut.
Das Branchenbarometer Waste-to-Energy 2024 erhebt das aktuelle Geschäftsklima in der WtE-Branche nach einer vom ifo-Institut entwickelten Methodik.
Für die diesjährige Umfrage wurden die Teilnehmenden erneut zu aktuellen Entwicklungen in der Branche befragt, wie z.B. die Umsetzung eines Carbon Managements (CO₂-Abscheidung mit anschließender Speicherung oder wirtschaftlicher Verwertung des CO₂).
61 % der Betreiber geben an, dass der Aufbau eines Carbon Managements am Standort diskutiert wird und nur 16 % geben an, dass sie in den nächsten 10 Jahren voraussichtlich kein Carbon Management einführen werden. Die größten Hindernisse sehen die Anlagenbetreiber in den hohen Investitionskosten (34 %) und dem noch unzureichenden Rechtsrahmen (31 %). Erst mit Abstand folgt die noch nicht hinreichende Erprobung der derzeit verfügbaren Carbon-Management-Technologien.