Regulatorische Hürden behindern Übergang zur Kreislaufwirtschaft

Die Umsetzung des Pariser Abkommens stand im Mittelpunkt des heutigen „Sustainable Finance Forums“, das ICC Germany gemeinsam mit der UN-Wirtschaftskommission für Europa (UN ECE), den UN Climate Change High-Level Champions, der Europäischen Kommission und der DZ BANK.
Foto: Rafael Zajczewski; pixabay.com

Im Rahmen der Hamburg Sustainability Conference diskutierten Expert*innen aus Wirtschaft, Finanzen und Politik gemeinsam über die Finanzierung des Übergangs zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Einen wesentlichen Beitrag dazu könnte die Kreislaufwirtschaft leisten. Wie ein gemeinsamer Bericht der Internationalen Handelskammer und EY aufzeigt, gibt es allerdings erhebliche Hindernisse, mit denen Unternehmen derzeit bei der Umstellung auf kreislauforientierte Geschäftsmodelle konfrontiert sind.

Kreislaufwirtschaft zielt darauf ab, Ressourceneffizienz zu maximieren und die Umweltbelastung zu minimieren, indem Materialien und Produkte kontinuierlich verwendet, wiederverwendet und recycelt werden. Die neue Studie von ICC und EY „Putting the circular economy into motion: From barriers to opportunities“ kommt zu dem Schluss, dass die derzeitigen Regulierungssysteme nicht darauf ausgelegt sind, solche Ansätze im großen Maßstab zu ermöglichen. Grund dafür sind vor allem erhebliche Unterschiede in nationalen Umweltgesetzen, die weiterhin auf linearen Produktions- und Konsummodellen basieren.

Zu den regulatorischen Hindernissen gehören:

  • komplexe und fragmentierte Import- und Exportverfahren für Sekundärrohstoffe, die erhebliche Kosten für die Einhaltung der Vorschriften und für den Betrieb verursachen;
  • das Fehlen eines gemeinsamen internationalen Standards für „wiederaufbereitete“ Produkte;
  • Zollsysteme, die die Rückwärtslogistik nicht berücksichtigen;
  • keine Anerkennung zirkulärer Ansätze im Rahmen des Basler Übereinkommens von 1989 über gefährliche Abfälle.

Auf der Grundlage einer umfassenden Reihe von Interviews mit Unternehmen aus verschiedenen Branchen zeigt der Bericht eine weitere Reihe von Herausforderungen auf, mit denen Unternehmen bei der Umsetzung von Kreislaufwirtschaftskonzepten konfrontiert sind – von Lücken in der Infrastruktur bis hin zu hohen Anfangsinvestitionen. Darüber hinaus wird auch auf die Notwendigkeit verwiesen, die Wahrnehmung und das Verhalten der Verbraucher:innen zu ändern, insbesondere im Hinblick auf Vorurteile gegenüber der Qualität von wiederaufbereiteten, überholten oder recycelten Produkten und Materialien.

Der Bericht schließt mit einer Reihe von Empfehlungen zur Förderung zirkulärer Geschäftsmodelle, beginnend mit einer Erleichterung des grenzüberschreitenden Handels mit Sekundärrohstoffen.

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