Sortieranlage in Italien schließt Kunststoffkreislauf

Die neue Circular-Plastic-Sortieranlage von Iren ist nicht nur die größte Kunststoffsortieranlage, sondern auch der größte Lagerstandort Italiens.
Sortieranlage in Italien schließt Kunststoffkreislauf
Copyright: Stadler

Als Multi-Utility-Versorgungsunternehmen im Nordwesten Italiens hat Iren sich zu nachhaltiger Entwicklung verpflichtet und ist einer der wichtigsten Anbieter in den Bereichen Strom, Gas, Fernwärme, integrierte Wasser- und Umweltdienstleistungen sowie Lösungen für Energieeffizienz. Über seine Umweltmanagementgesellschaft Iren Ambiente spielt das Unternehmen eine maßgebliche Rolle für die Kreislaufwirtschaft, indem es Abfälle in für die Region nutzbare Ressourcen umwandelt und den Kunststoffkreislauf schließt.

Iren SpA setzte bei der Konstruktion und beim Bau der größten Circular-Plastic-Sortieranlage auf Stadlers Know-how. Die neue Anlage in Borgaro, in der Nähe von Turin, hat eine Kapazität von 100.000 Tonnen im Jahr. Sie bietet Lösungen und Technologien für die automatische Sortierung von 17 Arten von Polymeren und Kunststoffen, Aluminium und eisenhaltigen Werkstoffen und ermöglicht maximale Flexibilität im Einsatz. Dieses System liefert hochwertige Sortierergebnisse, sodass 80 % des Input-Materials in den Recycling-Kreislauf zurückgelangen.

Die Circular-Plastic-Anlage verteilt das Beschickungsmaterial zunächst auf drei Ströme: sperrige, mittelgroße und Feinfraktionen. Das sperrige Material wird mit einer Spezialausführung des Stadler STT5000 Ballistikseparators aussortiert, wodurch eine bessere Trennung von Folien gewährleistet wird. Auf diesen Schritt folgt die Handsortierung.

Ein spezielles Merkmal der Anlage ist die Linie, die für die Feinfraktion bestimmt ist, nachdem diese von einem Stadler Siebtrommel und Ballistikseparatoren extrahiert wurde. Auf dieser Linie durchläuft die Feinfraktion einen Magnetabscheider und einen Wirbelstromabscheider, um sämtliches eisenhaltige Material und Aluminium zu extrahieren, anschließend wird sie durch ein Stadler-Siebtrommel und zwei optische Separatoren geleitet, um kleine Kunststoffteile wie Flaschendeckel und andere Wertstoffe zurückzugewinnen.

Das mittelgroße Material wird auf zwei Linien verteilt, die jeweils mit einem Stadler STT5000 Ballistikseparator ausgestattet sind, um das Material in 2D- und 3D-Fraktionen zu sortieren, während die Feinfraktionen auf die spezielle Linie für Feinfraktionen geleitet werden. Der 2D-Strom durchläuft sechs optische Separatoren, welche die Folien nach PP, PE und Biofolie sortieren.

Aus dem 3D-Strom werden die eisenhaltigen Materialien entfernt, das verbleibende Material wird anschließend den Materialgruppen transparentes PET, blaues PET, farbiges PET, opakes PET und Schalen zugeordnet. Eine weitere optische Sortierung ermöglicht eine zusätzliche Qualitätskontrolle und Reinigung dieser Primärprodukte. Parallel dazu werden auf einer zweiten Linie HDPE-, PS- and PP-Fraktionen aussortiert. Der Output der beiden 3D-Linien wird zwecks Extraktion sauberer Aluminiumpartikel zusammengeführt.

Alle Reststoffe aus den 2D- und 3D-Linien durchlaufen einen zweiten Sortierprozess und werden optischen Sortierern zugeführt, um jegliche noch darin enthaltenen Wertstoffe zurückzugewinnen. Diese werden dann einer modernen Flaschenrückgewinnungslinie zugeführt. Diese Linie ist ein weiteres herausragendes Element der Circular-Plastic-Anlage. Sie ist mit einer Vorrichtung zum Entfernen von Flaschenverschlüssen, einem speziellen Ballistikseparator und einem Materialdosiersystem ausgestattet, um eine maximale Rückgewinnung zu gewährleisten.

Ein Wägezellensystem wurde installiert, um die Menge des eingehenden Materials und die Mengen der verschiedenen Materialien zu überwachen, die vor dem Pressvorgang in den Bunkern gelagert werden. So kann der Bediener der Ballenpressen genau verfolgen, wie viel Material sich jeweils in den Bunkern befindet und für jedes Produkt eine genaue Ballenanzahl herstellen.

Ein lokales Wartungssystem bietet den Bedienern ein mobiles Terminal, das sie in jedem Bereich der Anlage anschließen können, um alle Maschinen in diesem Abschnitt zu steuern. Erkennungssensoren an den Motoren erleichtern die Datenerfassung und -analyse für die Vorausplanung von Wartungsarbeiten. Zudem besteht die Möglichkeit zur Fernüberwachung der gesamten Anlage mit einer Software, die mehr als 1.000 Signale auf einmal erfasst und aufzeichnet, um regelmäßige, für die Vorausplanung der Wartungsarbeiten hilfreiche Berichte zu erstellen.

Die Handsortierung ist mit einer effizienten Klimaanlage ausgestattet, die mit einem zehnmaligen Luftaustausch pro Stunde mit Frischluft von außen das ganze Jahr hindurch für eine angenehme Arbeitsumgebung sorgt.

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