Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“ mit rund drei Millionen Euro. Dabei werden auch Mittel des Fonds „NextGenerationEU“ der Europäischen Union genutzt. Am 8. Juli übergab der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Stefan Wenzel den Förderbescheid und informierte sich in der Aluminiumhütte über die Produktion des Leichtmetalls sowie über die Fortschritte des Projektes.
„Transformation bleibt eine Herausforderung für die Industrie“, sagt Staatssekretär Wenzel. „Ich freue mich, dass Trimet vorangeht und Technologien entwickelt, die uns auf dem Weg zur Klimaneutralität voranbringen und gleichzeitig Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Deutschland erhalten.“
Trimet hat gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Werkstoffentwicklung ein innovatives Verfahren entwickelt, das bei der Aluminiumelektrolyse kein Kohlendioxid freisetzt und damit die direkten CO₂-Emissionen bei der Metallerzeugung auf nahezu null senkt. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Pilotphase wird die Trimet die Technologie jetzt an drei Elektrolyseöfen unter Produktionsbedingungen erproben.
„Die grüne Transformation braucht Aluminium. Umso wichtiger ist es, diesen Werkstoff so herzustellen, dass Fahrzeuge, Energieanlagen, Verpackungen und die anderen Produkte, in denen er zum Einsatz kommt, von seiner ökologischen Qualität profitieren“, sagt Philipp Schlüter, Vorsitzender des Vorstands der Trimet Aluminium SE. „Mit der Entwicklung einer emissionsfreien Ofentechnologie richten wir unsere Aluminiumhütten ebenso wie mit der Flexibilisierung des Produktionsprozesses auf das Ziel der klimaneutralen Aluminiumherstellung aus.“
Aluminium wird mit der Schmelzflusselektrolyse erzeugt. Bei diesem chemischen Prozess wird Strom in den Ausgangsstoff Aluminiumoxid geleitet. Die dafür nötigen Anoden und Kathoden bestehen aus Kohlenstoff, der sich während der Produktion verbraucht und dabei CO₂ freisetzt. Das von Trimet entwickelte Verfahren setzt sogenannte inerte Anoden und Kathoden ein. Sie bestehen aus einem Material, das beim Elektrolyseprozess Sauerstoff statt Kohlendioxid freisetzt und damit die Emission von klimaschädlichen Treibhausgasen vermeidet.
Bei der energieintensiven Aluminiumerzeugung beeinflussen in erster Linie die CO₂-Emissionen der Stromerzeugung die Klimabilanz des Werkstoffs. Der steigende Anteil der erneuerbaren Energien wird den CO₂-Fußabdruck von Aluminium erheblich verkleinern. Trimet hat seine Produktionsstandorte in den vergangenen Jahren so umgerüstet, dass sie flexibel schwankende Strommengen aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen verarbeiten können. Mit der inerten Ofentechnologie bereitet sich das Familienunternehmen darauf vor, Aluminium klimaneutral zu produzieren.
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