„Unter den Fehlwürfen beträgt deren Anteil ca. 20 Prozent“, sagt Geschäftsführerin Dr.-Ing. Julia Hobohm und macht klar, dass hier dringend Handlungsbedarf besteht: „Die Mehrkosten dieser hohen Anzahl an Fehlwürfen belaufen sich mittlerweile auf viele Hunderttausend Euro. Die allerdings werden nicht von den Herstellern von Elektroaltgeräten getragen, sondern müssen allein von den Batterieherstellern mitfinanziert werden.“
Die GRS Service GmbH prüft aktuell, wie dieses Problem im Sinne der angeschlossenen Hersteller gelöst werden kann und fordert den konstruktiven Austausch mit der Politik und den betroffenen Institutionen. Zunächst gelte es, die Ursachen für die hohe Zahl der Fehlwürfe herauszufinden, um dann entsprechende Lösungen abzuleiten, sagt Dr. Hobohm.
Es gibt bereits zahlreiche Maßnahmen, die auf die korrekte Entsorgung hinweisen und diese unterstützen. Die GRS Service GmbH stellt den Sammelstellen mit umfangreichen Kommunikationsmitteln Möglichkeiten zur Unterstützung der korrekten Sammlung zur Verfügung. Zudem klärt die gemeinsame Informationskampagne der in Deutschland aktiven Batterierücknahmesysteme gemäß § 18 des Batteriegesetzes Verbraucher*innen über die korrekte Rückgabe auf.
Und dennoch: Insbesondere an den Rücknahmestellen der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger nimmt der Anteil an Elektrokleinstgeräten in den Sammelbehältern kontinuierlich zu. „Fakt ist, dass die durch die mangelhafte Vor-Sortierung entstehende finanzielle Mehrbelastung für unsere Hersteller nicht mehr tragbar ist. Sollten wir die Situation nicht in Kürze konstruktiv mit den Beteiligten lösen können, behalten wir uns vor, in Regress zu gehen und Fehlwürfe in Rechnung zu stellen“, beschreibt Dr. Hobohm die Perspektive.
In Zusammenarbeit mit der Stiftung GRS hat die GRS Service GmbH in den vergangenen Jahren viele Lösungen für die effiziente Rücknahme von Batterien entwickelt. So bietet die GRS Service GmbH verschiedene Branchenlösungen, die entlang der abzusehenden Marktentwicklung und der Bedürfnisse der Marktteilnehmer entwickelt wurden. In der Vorausschau, dass das Thema Elektrokleinstgeräte nicht zuletzt wegen der Brandthematik eine weitere Lösung benötigt, hat die GRS Service GmbH das Pilotprojekt „LiLA Sammelsystem“ zur Rücknahme von Elektroklein- und kleinstgeräten mit Lithiumbatterien gestartet und damit bereits eine Lösung des Problems geschaffen.
Die gesetzlich vorgesehene getrennte Erfassung von Elektrokleinstgeräten am Wertstoffhof scheint in der Praxis bisher nicht vollumfänglich umgesetzt zu sein. Unter den in der Batteriesammlung befindlichen Altgeräten finden sich immer mehr E-Zigaretten, die für die getrennte Erfassung in der Sammelgruppe 5a vorgesehen sind.
All das stellt die Batterieerfassung vor noch weitere Probleme. Nicht nur finanziell – vielmehr sind die Sortieranlagen für die Batteriesortierung in der Regel keine Erst-Behandlungsanlagen für Elektroaltgeräte, was bedeutet, sie dürfen die Fehlwürfe demnach weder lagern noch verarbeiten oder irgendwie damit verfahren. Zudem ist der gesetzlich vorgesehene Entsorgungsweg für Altgeräte für die Batterie-Sortieranlagen nicht zugänglich.
Solange der Mensch entscheidet, was und wo er die Sachen recycelt, wird das nichts. Grade bei Batterien wäre ein „Rücknahmeautomat“ die beste Lösung. Bei Pfandflaschen funktioniert es schon seit Jahren.
Anmerkung zu einem Ähnlichen Thema :
Seit Jahren nimmt die Anzahl der Einweg – Aluminium Dosen im Handel stetig zu. Diese Behälter, die mit erheblichen Energieaufwand (Aluminiumgewinnung) hergestellt werden, landen oft aus Bequemlichkeit im Restmüll.
Warum wird diese massive Erweiterung des Produktangebotes einfach so hingenommen?