Materialverluste im Glasrecycling verringern

Die Reiling Unternehmensgruppe ist ein Recyclingspezialist für Glas, Kunststoff (PET), Holz und Photovoltaik-Module.
Materialverluste im Glasrecycling verringern
Am Reiling-Recyclingstandort im dänischen Naestved werden zur Aufbereitung von Hohl- und Flachglas Sepktrum-Glassortiersysteme von Sesotec eingesetzt. Copyright: Reiling Gruppe

Auch die Herstellung und Vermarktung von Schaumglasschotter und Revitro (Dekoglas) gehören zum Portfolio. Für die Aufbereitung der verschiedenen Wertstoffe setzt Reiling auf eigenes Know-how sowie auf moderne Recyclingprozesse und -technologien.

Das familiengeführte Unternehmen ist an 13 deutschen und sechs europäischen Standorten tätig. An den Glasrecyclingstandorten in Deutschland, Dänemark und Polen bereitet die Reiling Gruppe insgesamt über 1 Mio. Tonnen Glas auf. Das Rezyklat kann danach in nahezu jeder Schmelzanwendung wieder wertschöpfend eingesetzt werden.

Glas, insbesondere Behälterglas, kann beliebig oft recycelt werden. Voraussetzungen für den Einsatz von Altglas zur Produktion von Neuware sind neben der korrekten Sammlung die anschließende Aufbereitung in speziellen Glassortieranlagen, wie sie von der Reiling Unternehmensgruppe betrieben werden.

An den Reiling-Standorten werden Recyclingverfahren eingesetzt, die zur Entfernung von Störstoffen und zur Farbsortierung konzipiert wurden. Bei der Abscheidung von KSP (Keramik, Steine und Porzellan), Organik und der Farbsortierung ist Reiling stets bestrebt, die Recyclingprozesse zu optimieren.

2015 hat Reiling den dänischen Recyclingstandort in Naestved zur Aufbereitung von Hohl- und Flachglas aufgebaut. In der Anlage werden Spektrum-Glassortiersysteme von Sesotec eingesetzt. Über diese Sortiersysteme werden in einem stufenweisen Recyclingprozess zunächst zuverlässig KSP und Metalle ausgeschleust. In einem weiteren Schritt erfolgt die Farbsortierung der Glasscherben. Das Ergebnis: Weiß-, Braun- und Grünglas in höchster Qualität, bereit zum Einsatz in der Produktion von neuen Glasflaschen.

Als besondere Herausforderung im Bereich Glasrecycling galt bis dato die Sortierung von dunklen Scherben. Die herkömmliche optische Erkennung, die in Glasrecyclinganlagen angewendet wird, basiert auf Durchlicht. Sobald weniger Licht als erforderlich ein Scherbenstück passiert, wird es von einem normalen Glassortiersystem als undurchsichtig und damit als Verunreinigung eingestuft. Aufgrund der Materialdicke sowie der Stärke der Einfärbung (Sonderflaschen) und der daraus resultierenden Lichtundurchlässigkeit, können häufig diese Scherben nicht von KSP unterschieden werden. Sie werden zusammen mit den KSP-Störstoffen ausgeschleust. Wertvolles Material geht verloren.

Der Meilenstein in der Materialrückgewinnung gelang durch die Entwicklung einer neuen Sensorik für die Sesotec-Sortiersysteme, die nun auch eine Erkennung von dunklen, lichtundurchlässigen Glasteilen ermöglicht. Die Betrachtung der Scherben erfolgt nicht mehr nur mittels einer normalen Durchlicht-Beleuchtung, sondern mit einer zusätzlichen Spezialbeleuchtung plus Sensorik (C-C Sensor). Speziell dunkle Scherben werden damit ebenso zuverlässig von KSP unterschieden und können somit im Materialstrom verbleiben, da sie nicht mehr – wie bisher – ungewollt mit den KSP-Störstoffen ausgeschleust werden. Das erweist sich als enormer Vorteil in der Glasrückgewinnung. Die aufgrund der Materialdicke besonders schweren Scherben bleiben dem Materialkreislauf erhalten und können zur Produktion von Neuware eingesetzt werden. In diesem besonderen Fall wurde dies mit der neusten Technik jetzt auch in einer Linie völlig ohne Glastrocknung erreicht.

Die neue Sensorik ist auch der Grund dafür, dass Reiling in die neueste Sesotec-Technologie – Glassortiersysteme Spektrum mit speziellem C-C-Sensor zur Sortierung von dunklen Glasscherben – investiert hat, um die Glasrückgewinnung nochmals deutlich zu verbessern.

Für die Erweiterung der Glasrecyclinganlage am Standort Dänemark wurde der Sesotec-Partner KRS Recycling Systems beauftragt. KRS führte die komplette Abwicklung der Anlagenerweiterung durch: von der Beratung, Planung über Aufbau, Inbetriebnahme, Service und Betreuung.

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