Vier Preisträger wurden im Rahmen des ausgeschriebenen Wettbewerbs „Die Grünen Engel“ durch eine mit Sabine Flamme (FH Münster), Jochen Hoffmeister (Prognos) und weiteren Expert*innen besetzte Jury in den Kategorien „Innovative Recyclinglösung“, „Zukunftsweisende Techniklösung für das Recycling“ und „Lebenswerk“ ausgewählt. Mit der ersten Preisvergabe in dieser Kategorie wurde der 94-jährige Recycling- und Entsorgungsexperte Horst Dörner von der Hamburger Unternehmensgruppe Otto Dörner ausgezeichnet.
Den Preis für „Innovative Recyclinglösung“ erhielt HDB Recycling. Das Unternehmen gewinnt am Wesel-Datteln-Kanal aus mineralischen Abfällen Sekundärbaustoffe für den Hoch- und Tiefbau. Die neue Aufbereitungsanlage von HDB teilt sich in einen trockenen, konventionellen Teil mit mobilen Sieb- und Brechanlagen und ein neuartiges Nassaufbereitungsverfahren auf. Im Ergebnis produziert die Anlage nach Angaben des bvse saubere Rezyklate, die unter Produktnamen wie R-Sand, R-Kies, R-Schotter oder R-Lehm Natursteinmaterialien ersetzen und somit den CO2-Fußabdruck von Baumaßnahmen senken können.
Auch der dritte Preisträger, der in der Kategorie „Lebenswerk Entwicklung/Förderung des Baustoffrecyclings“ geehrt wurde, ist eng mit dem Baustoffrecycling und darüber hinaus als Netzwerkexperte eng mit dem Verbandswesen verwoben. Über 40 Jahre war Wolfgang Fuchs für die Unternehmensgruppe Wilhelm Geiger in Oberstdorf tätig. Überwiegend in leitender Funktion und zuletzt als Mitglied der Geschäftsleitung, war er an zahlreichen Projekten in Deutschland, Österreich, Italien und Rumänien beteiligt. Er plante, errichtete und betrieb dort Anlagen, unter anderem für das Baustoffrecycling. Neben dieser Vollzeittätigkeit engagierte sich Wolfgang Fuchs über 30 Jahre ehrenamtlich in verschiedenen Verbänden. Im Jahr 2006 gründete er den Verband Baustoff Recycling Bayern, dem er über viele Jahre als Vorstandsmitglied angehörte. Fuchs war auch Initiator der Kooperation des Baustoffrecycling Bayern mit dem bvse.
Den vierten „Grünen Engel“ als Symbol für den Mittelstandspreis nahm Tom Reiling, Geschäftsführer von Reiling PV-Recycling entgegen. Dem Unternehmen ist es gelungen, die Glasqualität des zurückgewonnen PV-Glases deutlich zu steigern. Zudem wurde die Siliziumrückgewinnung im industriellen Maßstab umgesetzt. Dank der Forschung und Entwicklung der letzten Jahre konnte der bestehende PV-Recyclingprozess des Unternehmens optimiert und erweitert werden.