Heraeus erwirbt kanadischen Recycler

Heraeus erwirbt das kanadische Recyclingunternehmen McCol Metals. Die Übernahme soll die Kompetenz im Edelmetallrecycling stärken. McCol ist auf die Rückgewinnung von Iridium aus Mischmetalloxid-Elektroden spezialisiert.
(Quelle: Heraeus / McCol)

Heraeus erwirbt nach eigenen Angaben 100 Prozent des Unternehmens, das seine Geschäftstätigkeit in St. John’s, N.L. (Kanada) fortsetzen will. Der Standort wird demnach von Heraeus Precious Metals weitergeführt, der Edelmetallsparte der Heraeus-Gruppe. Das Unternehmen beabsichtigt, den Wachstumskurs von McCol Metals zu stärken und den innovativen Ansatz des Unternehmens mit seinem eigenen Know-how zu unterstützen. „Mit dieser Akquisition bauen wir unsere führende Kompetenz im Recycling von Edelmetallen weiter aus“, sagte Marius Vigener, Executive Vice President bei Heraeus Precious Metals.

„Wir freuen uns sehr, unsere Partnerschaft mit Heraeus Precious Metals bekannt zu geben. Durch die Nutzung ihres herausragenden Fachwissens und umfangreichen globalen Netzwerks können wir einzigartige Synergien erschließen, die unsere Rückgewinnungs- und Recyclinglösungen verbessern werden. Unser gemeinsames Ziel ist es, den Service für unsere Kunden zu verbessern und gleichzeitig Nachhaltigkeit auf dem globalen Edelmetallmarkt zu fördern“, sagte Darrell Coombs, Vice President bei McCol Metals.

McCol hat nach Angaben von Heraeus ein Verfahren entwickelt, das die Rückgewinnung und das Recycling des wertvollen Edelmetalls Iridium aus verbrauchten Mischmetalloxid-Elektroden (MMO) ermöglicht. MMO-Elektroden werden als Anoden in elektrochemischen Prozessen verwendet, zum Beispiel bei der Herstellung von Chlor, Kupferfolien für Batterien, der Wasseraufbereitung und der Elektrogewinnung von Metallen. Iridium spielt eine wichtige Rolle als leitende und katalytisch wirksame Schicht, die auf die Elektroden aufgebracht wird, um die notwendigen Reaktionen zu unterstützen.

Bis zur Übernahme gehörte McCol Metals zu Eastern Composite Services (ECS), einem in Neufundland und Labrador ansässigen Anbieter von industriellen Dienstleistungen für den Bergbau, die Schifffahrt und den Energiesektor. „Seit vielen Jahren pflegen wir eine enge Geschäftsbeziehung mit Heraeus Precious Metals“, sagte Andrew Colford, Chief Executive Officer bei Eastern Composite Services. „Durch unsere langjährige Zusammenarbeit haben wir Heraeus als unseren bevorzugten Partner identifiziert, um McCol Metals in die nächste Entwicklungsphase zu führen. Wir freuen uns auf die weitere Innovation und den Erfolg von McCol Metals unter der Leitung und Expertise von Heraeus.“

Aufgrund seiner Temperatur- und Korrosionsbeständigkeit, seiner Leitfähigkeit und seiner katalytischen Eigenschaften ist Iridium in einer Vielzahl von industriellen Anwendungen gefragt. So ist es beispielsweise für den Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft unverzichtbar. Angesichts der begrenzten Verfügbarkeit, des hohen Werts und den hohen CO2-Emissionen bei der Gewinnung und Verarbeitung ist es wichtig, Edelmetalle wie Iridium im Wirtschaftskreislauf zu halten und aus Altmaterialien zurückzugewinnen.

Das Thema Nachhaltigkeit hat für Heraeus Precious Metals nicht nur mit Blick auf das Edelmetallrecycling eine besondere Bedeutung: Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, ab 2025 CO2-neutral zu arbeiten und ab 2033 vollständig auf den Einsatz fossiler Brennstoffe zu verzichten.

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