Die dafür benötigten Technologien sind vorhanden – das hat eine Vielzahl von Maschinenbaufirmen auf der IFAT gezeigt. Eine Kreislaufwirtschaft benötigt aber auch die richtigen politischen Vorgaben – und hier hapert es noch gewaltig. „Echte Technologieoffenheit ist mehr denn je das Gebot der Stunde. Regulierung darf nicht den Zweck haben, Technologien auszuwählen. Sie muss vielmehr dazu dienen, möglichst vielen innovativen Ideen den Zugang zum Markt zu erleichtern. Darauf ist gerade der starke industrielle Mittelstand, wie ihn der Maschinen- und Anlagenbau verkörpert, angewiesen“, sagt VDMA-Präsident Karl Haeusgen. „Außerdem müssen Zielkonflikte aufgelöst werden, damit bestehende Regulierungen nicht der Kreislaufwirtschaft widersprechen.“
Abfall- und Recyclingtechnik: Inlandsnachfrage sinkt, hohe Exportquoten
Die Hersteller von Abfall- und Recyclingtechnik rechnen nach vielen Jahren für 2024 erstmals wieder mit einem Minus im Auftragseingang. Die Branche geht aktuell von einem Rückgang von 0,8 Prozent aus. Damit haben die Krisen der letzten Jahre den noch Anfang 2023 herrschenden Optimismus der Hersteller endgültig beseitigt. Eine kurzfristige Konjunkturerholung ist für die Branche aktuell nicht in Sichtweite.
Die schwache Gesamtkonjunktur, gestiegene Personalkosten und hohe Energiekosten sowie Bürokratie führen zu einem Mangel an Investitionsbereitschaft. Die Abfall- und Recyclingtechnik wird besonders dadurch beeinflusst, dass in den Bereichen Bau und Verpackung, welche traditionell eine hohe Menge an Rezyklaten in ihren Produkten verwenden, hohe Rückgänge zu verzeichnen sind.
Die Inlandsnachfrage ist gegenüber dem Vorjahreswert leicht auf 32 Prozent gesunken. Dementsprechend hat sich der Exportanteil um einen Prozentpunkt auf 68 Prozent erhöht.
Mit rund 62 Prozent bleiben die EU-Staaten der wichtigste Abnehmermarkt für die Abfall- und Recyclingtechnik. Nordamerika bleibt mit 11,1 Prozent der zweitwichtigste Exportmarkt. Gefolgt von Asien mit 6,7 Prozent.
Die Exporte nach China haben sich um 2,7 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent deutlich verbessert. Auf den unteren Rängen platzieren sich mit 2,8 Prozent die Exporte in die Region Naher und Mittlerer Osten, gefolgt von Südamerika mit 1,5 Prozent und Afrika mit 0,9 Prozent.