Seitdem steigt der Index wieder etwas und legte im März um 4,1 % und im April um 5,7 % im Vergleich zum Vormonat zu. Im April notiert der Index bei durchschnittlich 182,9 und liegt damit immer noch um 4,9 % unter dem Niveau vom Vorjahresmonat (Stand: 05.05.2024).
Einen hohen Einfluss auf den HWWI-Rohstoffpreisindex haben die Entwicklungen auf dem Gas- und Ölmarkt: Die europäischen Gaspreise verzeichneten eine uneinheitliche Entwicklung, mit einem lokalen Minimum im Februar aufgrund milden Wetters, gefolgt von einem Anstieg im März und April auf 286,7 im April 2024. Der europaische Gaspreis liegt aber dennoch um 33,3 % niedriger als im Vorjahresmonat. Die amerikanischen Gaspreise hingegen zeigten im Februar und März einen leichten Rückgang, gefolgt von einem leichten Anstieg im April. Die Ölpreise hingegen zeigen ein einheitlicheres Bild und steigen tendenziell seit Beginn des Jahres an. Somit liegt der Crude Oil Index nun wieder um 6,8 % über dem Wert des Vorjahresmonats, was hauptsächlich auf die angespannte geopolitische Lage zurückzuführen sein dürfte. Insgesamt sank der Index für Energierohstoffe zwar im Februar um 3,9 %, stieg aber im März und April um jeweils 4,5 % und 4,8 % wieder an.
Auch der Index für Industrierohstoffe zeigte zuletzt eine Aufwärtsbewegung (insbesondere im April) und notiert jetzt bei 130,6. Erstmalig stieg damit der Index auch wieder im Vergleich zum Vorjahresmonat. Für diesen Anstieg sind insbesondere Preisanstiege von Kupfer und Aluminium (größtes Gewicht im Index für Industrierohstoffe) verantwortlich. Hier stiegen die Preise im März und vor allem im April deutlich an (8,8 % bzw. 11,8 % zum Vormonat).
Der Anstieg der Kupferpreise ist in erster Linie auf eine Verknappung des Angebots aus chinesischen Minen zurückzuführen. Eine Wiederbelebung der Nachfrage, insbesondere aus China (dem weltweit größten Kupferverbraucher) könnte auch in Zukunft für deutlich steigende Preise sorgen.
Die neuen Sanktionen gegen Russland seitens des Vereinigten Königreichs und der USA werden voraussichtlich ebenfalls für Anstiege bei den Kupfer-, Nickel- und Aluminiumpreisen sorgen. Die Kombination aus hoher Nachfrage und geringerem Angebot dürfte auch für den Preisanstieg der Aluminiumpreise im April verantwortlich sein. Aber auch weniger stark gewichtete Industriemetalle wie Zinn (14,9 % zum Vormonat) und Zink (10,3 %) zeigten im April deutliche Preisanstiege.
Eine sich erholende Elektroindustrie sowie Sorgen vor Angebotskürzungen könnten diese Preisanstiege verursacht haben. Ein anderes Bild zeigt sich hingegen bei Eisenerz und Stahlschrott, deren Indexwerte in den vergangenen drei Monaten tendenziell gesunken sind. Insbesondere sank der Indexwert für Eisenerz im März um 12,3 % im Vergleich zum Vormonat. Zunehmende Lieferungen zu Beginn des Jahres und die derzeit schwache Nachfrageerholung (insbesondere in China) führten zu einem Überangebot an Eisenerz und damit zu einem starken Abwärtsdruck auf die Preise. Dies dürfte auch bei Stahlschrott zu sinkenden Preisen geführt haben.