Diese Restkapazität kann sinnvoll für andere Speicheranwendungen genutzt werden, die nicht speziell Elektrofahrzeuge betreffen. Dies kann den Übergang zur Energiewende erleichtern und den Anteil erneuerbarer Energien in den Stromnetzen fördern. Um dieser Problematik zu begegnen, wurde Battery2Life ins Leben gerufen.
Das EU-Projekt Battery2Life, gefördert im Rahmen von HORIZON EUROPE, hat sich zum Ziel gesetzt, den Übergang von Elektrofahrzeugbatterien in ihre zweite Lebensphase zu erleichtern. Dabei wird durch die Implementierung fortschrittlicher Batteriemanagementsysteme und optimierter Systemdesigns eine zuverlässige Rekonfiguration gebrauchter Batterien ermöglicht und so die Innovation in der europäischen Batterieindustrie vorangetrieben.
Das Battery2Life-Konsortium wird die Einführung von zwei neuen Batteriesystem-Design-Frameworks vorantreiben, die den kommenden Marktbedürfnissen gerecht werden sollen. Das erste Framework konzentriert sich auf die Umstrukturierung bestehender Batterie-Designs, um diese Systeme effizient und smart für Second Life-Applikationen einsetzbar zu machen. Das zweite Framework hingegen bringt vollkommen neue Designprinzipien für die erste und zweite Nutzungsperiode der Batterie ein. Diese innovativen Konstruktionsprinzipien werden in zwei vielversprechenden und nachhaltigen Anwendungsszenarien getestet und bewertet: häusliche Speicheranwendungen in Österreich sowie netzweite Speicheranwendungen in Griechenland. Die so gewonnenen Ergebnisse dienen dazu, die Auswirkungen des Projekts auf die Umwelt und die europäische Wirtschaft zu analysieren und Empfehlungen für die technischen Normungsausschüsse vorzubereiten.
Im Rahmen dieses Projekts liegt der Schwerpunkt des AIT auf der Entwicklung eines neuartigen Batteriemanagementsystems, das auf den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft basiert, um sowohl den Anforderungen der ersten als auch der zweiten Nutzungsphase gerecht zu werden. Dies wird durch die Implementierung einer drahtlosen Kommunikation zwischen dem Master-Batteriemanagementsystem und dem Modul-Management-System erreicht, wodurch der Demontage- und Wiederzusammenbau-Prozess für Second-Life-Anwendungen verbessert wird. Darüber hinaus werden Dehnungs- und Drucksensoren in bestehende Batteriemodule integriert, um eine verbesserte Abschätzung des Batteriezustands zu ermöglichen und die Sicherheit während der Second-Life-Nutzung zu erhöhen.