Die Ausschreibung hatte eine 20 cm starke Tragschicht aus Kaltmischgut, bei 100-prozentiger Wiederverwendung des vorhandenen Asphalts vorgesehen. Neben der mobilen Kaltrecycling-Mischanlage KMA 240i und Großfräsen von Wirtgen waren auch Vögele Fertiger und Walzen von Hamm im Einsatz.
Kaltrecycling des Straßenoberbaus ist die nachhaltigste Bauweise, die zur strukturellen Instandsetzung zur Verfügung steht. Bituminöses unter Zugabe von Schaumbitumen hergestelltes Kaltmischgut, das die neue Tragschicht bildet, ist für Straßen aller Belastungsklassen optimal geeignet und weltweit bewährt.
Das Zeitfenster für das Projekt war knapp bemessen. Es musste sichergestellt werden, dass alles Hand in Hand lief. „Wir haben mit der KMA 240i bis zu 300 t Kaltmischgut pro Stunde produziert“, sagt Morten Wold, Bereichsleiter beim bauausführenden Unternehmen SR-Gruppe.
Die Autobahn E 45 wurde mit Wirtgen Großfräsen W 210i und W 250i zwischen 3,15 m und 5,9 m breit und 28 cm tief abgefräst, das Asphaltfräsgut auf den in Baustellennähe eingerichteten Mischplatz transportiert und dort von der KMA 240i aufbereitet. Die mobile Kaltmischanlage ermöglicht es, nahe des Aus- und Einbauortes zu bleiben, somit die Transportwege kurzzuhalten und die gesamte CO₂-Emission der Baumaßnahme deutlich zu reduzieren. Vor Beginn der Bauphase wurde eine Eignungsprüfung des Ausbauasphalts durchgeführt. Die optimale Mischgutrezeptur sah eine Zugabe von 2,2 % Schaumbitumen, 6 % Kalk und 0,8 % Zement vor.
Das Asphaltfräsgut wurde zunächst in einem Prallbrecher auf eine Stückgröße von 0 bis 32 mm vorbehandelt, von einem Radlader in den großzügigen Aufnahmebunker der KMA 240i geladen und dem Zweiwellen-Durchlaufmischer zugeführt. Zwei Zuführschnecken mit Verwiegung im Doppeltrogsystem sorgten für die getrennte Zufuhr der Bindemittel Kalk und Zement. Für diesen speziellen Einsatz wurde die KMA 240i von Wirtgen um eine zusätzliche Zuführschnecke erweitert. Die kontinuierliche Verwiegung sorgte für die genaue Dosierung. Die Zugabe des Schaumbitumens erfolgte über das integrierte, mikroprozessorgesteuerte Einsprühsystem.
Das bituminös stabilisierte Kaltmischgut wurde direkt auf große 36,5 t Sattelschlepper geladen und umgehend zur Baustelle transportiert. Unter der ausgefrästen Asphaltschicht hatten Grader und Hamm Walzen die Frostschutzschicht für das Befahren der nachfolgenden Fertiger und Lkw vorbereitet. Ein MT 3000-2i Beschicker von Vögele diente als Übergabefahrzeug für den reibungslosen Materialfluss auf der Baustelle. Der MT 3000-2i ermöglicht es, große Mengen Kaltmischgut zu bevorraten. Da die Baustelle ohne Vollsperrung ausgeführt wurde, war die Lkw-Logistik anspruchsvoll. Der MT 3000-2i lieferte den entscheidenden Spielraum, um die Grunderneuerung zweier Autobahn-Spuren in einem Übergang ohne Vollsperrung umzusetzen.
Den lagegerechten Einbau übernahm ein Vögele Fertiger SUPER 1900-3i. 20 cm Tragschicht aus Kaltmischgut bildeten hier die neue Basis der stark befahrenen Autobahn. Die anschließende Verdichtung fand mit besonderer Sorgfalt statt. Eine Hamm HD 120i Tandemwalze mit über 12 t Einsatzgewicht sorgte für die erforderliche Verdichtung. Eine Gummiradwalze Hamm GRW 280i übernahm die abschließende Oberflächenbehandlung.
Nach nur zwei Tagen erfolgte der Einbau einer 8 cm starken Deck- und Binderschicht. Hierfür wurde ein polymermodifizierter Asphalt gewählt, der den Ansprüchen der besonders hoch frequentierten Lkw-Spur gerecht wird und eine optimale Ergänzung zur Tragschicht aus Kaltrecycling Mischgut mit Schaumbitumen ist. Auch diese Arbeiten übernahmen der Vögele SUPER 1900-3i und MT 3000-2i Hand in Hand.