Statt Abfälle zu deponieren, werden vermehrt Materialien recycelt und zurück in den Produktionskreislauf geführt. So kann Breitenfeld zum einen die Emissionen auf 0,14 Tonnen CO₂ im Vergleich zum EU-Durchschnitt von 2 Tonnen CO₂ je produzierter Tonne Stahl reduzieren. Außerdem konnte die Recycling-Quote im Unternehmen auf 95 Prozent gesteigert werden.
Basierend auf einer umfassenden Situationsanalyse wurden vielfältige Maßnahmen und Handlungsfelder identifiziert. Beispielsweise wurden die Gewerbeabfälle mit einem sog. Wertstoffscanner analysiert. Dieser erkennt Fehlwürfe im Abfall. Das Ergebnis fällt positiv aus: Während sich in einer durchschnittlichen steirischen Restmülltonne etwa zwei Drittel Fehlwürfe befinden, sind es bei Breitenfeld nur 25 Prozent. Zusätzliche Kommunikations- und Schulungsmaßnahmen für Mitarbeiter:innen vor Ort sollen die Mülltrennung noch weiter verbessern. Ein weiterer relevanter Abfallstrom sind ölverunreinigte Reinigungstücher. Hier wurden in der Produktion wasch- und wiedereinsetzbare Putztücher getestet. Mit einer vollständigen Umstellung wird Abfall gänzlich vermieden und dem Reuse zugeführt. Das reduziert auch hohe thermische Verwertungskosten. Ebenso wird die Verwertung von Schlamm aus Eisenhütten geprüft. Derzeit wird noch ein Teil der Schlämme deponiert, könnte aber nach einem Trocknungsverfahren als Rohstoffersatz genutzt werden. Weitere Maßnahmen umfassen die verbesserte Abwärmenutzung, eine neue Lagerstätte für Altöl, die Errichtung von PV-Anlagen auf unternehmenseigenen Deponieflächen sowie die Prüfung einer möglichen eigenen Wasserstoffproduktion.
Eine große Herausforderung beim Wiedereinsatz von Produktionsabfällen oder Nebenprodukten ist, sie vom deklarierten Abfall wieder zu einem Produkt im rechtlichen Sinn machen zu können. Dank Forschung und Entwicklung gibt es schon heute einsatzbereite Lösungen in der Industrie. Deren Genehmigung und Umsetzung ist jedoch aufgrund fehlender gesetzlicher Regelungen sehr zeit- und ressourcenintensiv.