„Der Wiko hat sich in den letzten Jahren zu einem hochwertigen Kongress entwickelt. Die spannenden Themen umfassten diesmal stärker das Design for Circularity und adressierten damit das Produktdesign. Der Kongress bietet Nachwuchswissenschaftlern, Professoren und Unternehmen die Möglichkeit, sich kennenzulernen und zukunftsfähige Ideen voranzutreiben. Sich direkt zu treffen und sich auch außerhalb des wissenschaftlichen Kongressprogramms auszutauschen macht den Erflog des Kongresses aus“, so das positive Fazit von Prof. Dr. Christina Dornack, TU Dresden.
Das große Interesse der Nachwuchswissenschaftler zeigte sich auch im Rahmenprogramm. Auf Initiative der ISWA-Young Professionals fand bereits am Vortag eine Besichtigung der Vergärungsanlage der Stadt Wien statt, was von Prof. Dr. Michael Nelles (Universität Rostock, DBFZ Leipzig) positiv kommentiert wurde. Er forderte die Nachwuchswissenschaftler explizit dazu auf, sich in den Netzwerken DGAW-Young Professionals und ISWA-Young Professionals national und international zu vernetzen und entsprechende Synergien für die berufliche Entwicklung zu nutzen. Im direkten Anschluss an den WiKo ging der Austausch der Young Scientists / Young Professionals in verschiedenen Wiener Lokalen weiter.
Auch Prof. Dr.-Ing. Jörg Woidasky, HS Pforzheim, zog ein durchweg positives Fazit: „Der WIKO ist eine einzigartige und hochwertige Leistungsschau der akademischen Forschung zur Kreislaufwirtschaft im deutschsprachigen Raum. Hier werden die neuesten kreislaufwirtschaftlichen Ergebnisse vorgestellt und konstruktiv diskutiert – ein einmaliges Forum für alle, deren Anliegen die nachhaltigkeitsorientierte Entwicklung unserer Industriegesellschaft ist.“
Zusätzlich zum fachlichen Anspruch bot die TU Wien auch mit dem architektonisch einzigartigen Kuppelsaal unter dem Dach der TU einen ganz besonderen Rahmen für den Kongress. Stimmungsvoll ging es ebenfalls beim Abendempfang im traditionsreichen Prechtlsaal zu. Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Rechberger erläuterte in seinem Begrüßungsvortrag die lange Tradittion der TU Wien und schlug überraschende Brücken von der Kreislaufwirtschaft zur musikalischen Geschichte der Stadt Wien. Josef Strauß, der jüngere Bruder von Johann Strauß, war engagierter Technikstudent an der TU Wien und Erfinder einer von Pferden gezogenen Straßenkehrmaschine. Die technische Laufbahn musste er jedoch zugunsten der Unterstützung seines Bruders Johann aufgeben, bewegte sich aber durch sein ebenfalls ausgeprägtes musikalisches Talent mindestens auf Augenhöhe. Nach einem ebenso überraschenden Einsatz des Gastgebers an der Violine des nachfolgenden Streichquartetts folgte ein langer Abend mit lebhaftem Austausch und Zeit zum Netzwerken.
DGAW-Wissenschaftspreis CEC4Europe und Sachpreise
Der DGAW-Wissenschaftspreis wurde in diesem Jahr von CEC4Europe gestiftet (Circular Economy Coalition for Europe). Die Fusion des österreichischen Verbandes mit der DGAW wurde von Prof. Dr. Christoph Scharff und Dr.-Ing. Alexander Gosten im Rahmen des Kongresses offiziell bekannt gegeben. Die Fachjury vergab den DGAW-Wissenschaftspreis CEC4Europe an die jeweils drei besten Beiträge in den Kategorien Vortrag und Poster.
Preisträger Vortrag
Platz 1: Viktoria Scheff (Universität Kassel): Modellierung des Ascheschmelzverhaltens als Grundlage für den Einsatz biogener Rest- und Abfallstoffe in Biomassefeuerungen
Platz 2: Gerald Koinig (Montanuniversiät Leoben): Methoden zur Optimierung der Sortierung von Kunststoffverpackungsfolien
Platz 3: Clément Owusu Prempeh (Universität Rostock, DBFZ Leipzig): Generation Generation of biogenic silica from biomass residues as a catalyst support for low-temperature catalytic methane combustion
Preisträger Poster
Platz 1: Azizi Ferozan (Montanuniversität Leoben): PVReValue – Ganzheitliches Recycling von Photovoltaikmodulen
Platz 2: Anton Vielsack (HS Pforzheim): Analyse und Bewertung verschiedener Ansätze bildgebender Verfahren zur Charakterisierung und Quantifizierung von infektiösen Abfällen
Platz 3: Isla Marie Hodgkinson (TU Dresden): Bioabbaubar gleich kompostierbar? Wie die initial notwendige abiotische Hydrolyse den Abbau von PLA in der Kompostierung und der Natur beeinflusst