Rohstoffpreise mit wenig Bewegung

Die Weltrohstoffpreise sanken im Januar 2024 auf Dollarbasis um 1,2 %. Der Rückgang in Inlandswährung betrug aufgrund der nur marginalen Änderung des Wechselkurses ebenfalls 1,2 %.

Nach einem Anstieg der Weltölnachfrage 2023 um rund 2,5 % auf durchschnittlich 102,1 mbd (= million barrel per day) liegt der Bedarf im Jahresmittel 2024 bei 104,4 mbd. Die Förderung außerhalb der OPEC wird auf 70,4 mbd geschätzt, was bei einer OPEC-NGL (Natural Gas Liquids)- Produktion von 5,5 mbd eine OPEC-Rohölförderung von 28,5 mbd zur Bedienung der Nachfrage erfordern würde. Aufgrund der Förderkürzungen betrug die effektive OPEC-Fördermenge im Dezember 2023 durchschnittlich 26,7 mbd, sodass sich die bestehende Unterversorgung ohne Anpassung der Fördermenge verschärfen würde. Im Januar notierte der Ölpreis entsprechend fester. Die europäischen Gaspreise für kurzfristige Lieferungen gaben im Januar vor dem Hintergrund der guten Versorgungslage und geringen Nachfrage hingegen weiter nach.

Stahlpreise

Im Gesamtjahr 2023 wurden weltweit 1,88 Mrd. t Rohstahl produziert und somit etwa so viel wie im Vorjahr. Der chinesische Output lag mit 1,02 Mrd. t. auf Vorjahresniveau. In Indien betrug der Produktionsanstieg 11,8 %, während die Produktion in Deutschland und Japan um 3,9 % und 2,5 % geringer ausfiel. Bei den Schrottpreisen setzte sich der Trend aus Dezember fort und die Preise zogen weiter an. Die schwächelnde Bauwirtschaft sorgte für ein knappes Angebot bei Abbruchschrotten und die Exportnachfrage aus der Türkei und Italien ließ die Schrottpreise steigen. Bei weiterhin leicht gestiegenen Eisenerz- und Kokskohlenotierungen zogen die Preise für Warmbreitband und Feinblech um 5 % und 6 % an, die für Walzdraht um 2 %. Tendenz: Bis Ende Q1 2024 erwartet die IKB nur leicht anziehende Stahl- und Schrottpreise.

Aluminiumpreise

Die globale Primäraluminiumproduktion erreichte 2023 mit 70,6 Mio. t und einem Anstieg um 2,3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen neuen Rekordwert. Maßgeblich war das Wachstum der chinesischen Produktion um 3,1 %; im übrigen Asien und auf dem amerikanischen Kontinent legte die Produktion ebenfalls zu, während der westeuropäische Output um 6,9 % rückläufig war. Die Lagerbestände an der LME sanken im Januar bis Monatsende um 2 %, während sich die Bestände an der SHFE auf sehr niedrigem Niveau leicht erholten. Die investive Aluminiumnachfrage war um 5 % rückläufig. Der Preis für Primäraluminium zeigte sich im Monatsmittel kaum verändert, während sich die Notierungen für Recyclingaluminium wieder annäherten. Tendenz: Bis Ende Q1 2024 sieht die IKB die Primäraluminiumpreise in einem Band von +300 US-$ um die Marke von 2.300 US-$/t, die Preise für Aluminium Alloy notieren rd. 400 US-$/t niedriger.

Kupferpreise

Die globale Kupferminenproduktion stieg bis Ende November um 1 % an. Belastend wirken weiterhin Produktionsstörungen in einigen der größten Kupferminen in Chile, Indonesien und China. Hingegen wurden in Peru und der Demokratischen Republik Kongo (DRC) 14 % bzw. 6 % mehr gefördert. Die Raffinadeproduktion wuchs weltweit um 5,5 %, insbesondere durch Zuwächse in China um 14 % und der DRC Kongo um 5 % bei rückläufiger Produktion im Rest der Welt. Der Kupferverbrauch stieg in China um 9 % und sank im Rest der Welt um 2,5 % insbesondere durch Rückgänge in der EU, den USA und Japan. Während die Lagerbestände an der LME leicht fielen, erholten sich die Bestände an der SHFE auf sehr niedrigem Niveau. Tendenz: Für den Kupferpreis erwartet die IKB bis Ende des ersten Quartals 2024 eine Bewegung von +400 US-$/t um die Marke von 8.300 US-$/t.

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