Kreislaufwirtschaft ist Teil der Lösung angesichts knapper Ressourcen, denn Rezyklate können in vielen Bereichen Primärrohstoffe ersetzen.
Als Produktionsstandort vieler Industrien ist Bayern von Rohstoffimporten abhängig. Das Recycling kann wesentlich zur Rohstoffsicherung und, durch den Einsatz der recycelten Rohstoffe in der Produktion, zur Einsparung immenser Mengen Energie und CO₂ beitragen. Um die ehrgeizigen Ziele im Bereich Klimaschutz erreichen zu können, bedarf es jedoch geänderter Rahmenbedingungen, um das Recycling weiter voranzubringen. VBS-Präsident Stefan Böhme: „Seit vielen Jahren funktioniert das Schließen von Kreisläufen bei einzelnen Stoffströmen – wie zum Beispiel Altpapier – ohne nennenswerte Probleme. Damit zirkuläres Wirtschaften weiter ausgebaut werden kann, muss die Politik die richtigen Rahmenbedingungen setzen und die Bundesregierung ihre Vorhaben zur Kreislaufwirtschaft aus dem Koalitionsvertrag umsetzen.“
So sollte aus Sicht des VBS das im Koalitionsvertrag genannte Prinzip des Design for Recycling ausgebaut werden. Im Bereich von Verpackungen sind erste Schritte zur Umsetzung eines Design for Recycling bereits erfolgt. Das liegt zum einen daran, dass Paragraf 21 im Verpackungsgesetz vorschreibt, die Verwendung von Materialien und Materialkombinationen zu fördern, die unter Berücksichtigung der Praxis der Sortierung und Verwertung zu einem möglichst hohen Prozentsatz recycelt werden können. Zudem schreibt die Zentrale Stelle Verpackungsregister mit einem sogenannten „Mindeststandard für die Bemessung der Recyclingfähigkeit von systembeteiligungspflichtigen Verpackungen“ Kriterien vor, die bei der Ermittlung der Recyclingfähigkeit wenigstens zu berücksichtigen sind. Aus Sicht des VBS sollte dieses Prinzip weiter ausgebaut und auf andere Produkte übertragen werden, um so mehr Recycling zu ermöglichen.
Allerdings gibt es aus Sicht der mittelständisch geprägten privaten Entsorgungswirtschaft noch immer Handlungsbedarf gegen Greenwashing. VBS-Präsident Stefan Böhme: „Es sollten nur wirklich recyclingfähige Verpackungen in Verkehr gebracht werden und keine Verbundverpackungen, die niemand mehr trennen oder stofflich verwerten kann. Mogelverpackungen wie Faserverbundstoffe, die in vermeintlich ökologischer Papierhaptik und -optik daherkommen und sich als Plastik-Papiergemische entpuppen, sollten der Vergangenheit angehören“. Nicht immer seien die Alternativen zu reinen Kunststoffverpackungen automatisch die ökologischere Lösung: Dort, wo Schutzfunktionen einer Verpackung unverzichtbar sind, sollte auch immer die praktische Recyclingfähigkeit, das Eigengewicht und die benötigte Logistik einer Verpackung mitberücksichtigt werden. Und natürlich gilt zunächst immer das Gebot der Abfallvermeidung: „Unnötige oder unverhältnismäßig große Verpackungen sollte man sich ganz schenken. Nicht nur zu Weihnachten!“