Mit weltweit 1,5 Milliarden Altreifen pro Jahr stellt das Recycling von Altreifen derzeit eine große Herausforderung dar. Abgesehen von der Rückgewinnung von Metallen werden derzeit noch keine Materialien für die Reifenproduktion wiederverwendet, wodurch das Altreifen-Recycling zu den End-of-Life Behandlungen zählt. Eine neue Technologie bietet allerdings neue Potenziale für eine Kreislaufwirtschaft, da mithilfe der Pyrolyse auch weitere Produkte zurückgewonnen werden können wie Rußersatz und Pyrolyseöl, welches durch die BASF wieder zu Chemikalien verarbeitet wird.
Das Fraunhofer Umsicht untersuchte in einer Ökobilanz (LCA) die Umweltauswirkungen der Pyrolysetechnologie (1) von Pyrum und verglich diese mit herkömmlichen Entsorgungsmethoden für Altreifen in Deutschland wie der Verbrennung in Kraftwerken (2), Zementwerken (3) oder der stofflichen Verwertung (4), um beispielsweise Füllmaterial zur Verwendung in Kunstrasen herzustellen.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Pyrolyseverfahren, aber auch alternative stoffliche Verwertungsverfahren, Vorteile insbesondere in den Wirkungskategorien Klimawandel und Schonung fossiler Ressourcen gegenüber den energetischen Verfahren aufweisen. Insgesamt ergibt sich durch das Pyrum-Pyrolyseverfahren (1) eine netto CO₂-Einsparung von 703 kg CO₂-Äquivalent pro Tonne Altreifen. »Das Verfahren erzielt durch die Erzeugung von Produkten wie dem Rußersatz, Pyrolyseöl, der Rückgewinnung von Metallen und der Herstellung von Ersatzbrennstoffen CO₂ Einsparungen in Höhe von 1347 kg CO₂ Äq./t«, ergänzt Dr. Daniel Maga, Abteilung Nachhaltigkeit und Partizipation des Fraunhofer Umsicht.