Die Auslastung der Anlagen ist wieder auf einem höheren Niveau. In der WtE-Industrie ist eine positive Trendumkehr bereits vollzogen.
Das Geschäftsklima der Betreiber von WtE-Anlagen bleibt 2023 nahezu unverändert bei 87,6 Punkten. Dass sich die Lage stabilisiert hat, zeigt sich etwa bei der Auslastung. 42 % der Teilnehmenden berichten von einer hohen Auslastung ihrer Anlage, im Vergleich zu 27 % im Vorjahr. Für die kommenden 12 Monate bleiben die Betreiber dagegen vorsichtig. Noch immer erwarten 35 % einen ungünstigeren Geschäftsverlauf und nur 16 % eine Verbesserung.
45 % der befragten Betreiber erwarten höhere Annahmepreise in den kommenden 12 Monaten, während nur noch 20 % von sinkenden Preisen ausgehen. Hierfür spielt allerdings eine Rolle, dass knapp die Hälfte der Teilnehmenden aus Deutschland stammt; hier wird zum Januar 2024 eine CO₂-Steuer auf Abfallbrennstoffe eingeführt.
Im Vergleich zu den Betreibern blickt die WtE-Industrie optimistischer in die Zukunft. 34 % der Teilnehmenden erwarten eine positivere Entwicklung in den kommenden 12 Monaten, während nur noch 9 % von einem negativen Geschäftsverlauf im kommenden Jahr ausgehen.
Dies liegt nach Einschätzung von Ecoprog an den anhaltend positiven Rahmenbedingungen für die Hersteller- und Zuliefererbranche. Hierzu zählen weiterhin der veraltete europäische Anlagenpark und der notwendige Aufbau neuer Abfallinfrastruktur, insbesondere in Süd- und Osteuropa.
Das Branchenbarometer erhebt das aktuelle Geschäftsklima in der WtE-Branche nach einer vom ifo Institut entwickelten Systematik. Darüber hinaus wurden die Teilnehmenden zu aktuellen Entwicklungen in der Branche befragt, zum Beispiel zu den Auswirkungen des CO₂-Emissionshandels oder auch von neuen Technologien (etwa dem chemischen Recycling oder Waste-to-Fuel) auf die thermische Abfallbehandlung.