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Schallplatte aus chemisch recyceltem PET

Im Vorfeld der Fakuma sind in den vergangenen Tagen einige Artikel erschienen, die die vom Kunststoff-Distributeur Albis dort präsentierten Schallplatten aus PET auf Basis chemisch recycelter Rohstoffe vorstellen.
Bru-nO, Pixabay
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Die Tonträger enthielten ein Material, das eine kreislauffähige Alternative zu PVC darstelle. Das Produkt SKYPET CR enthalte bis zu 99 Prozent recycelte PET-Abfälle und führe zu einer „signifikanten Einsparung von 7,1 kg CO₂ eq/kg im Vergleich zu PVC“.

Betrachtet man die laut Albis zugrunde gelegten Daten genauer, fällt schnell auf, dass der Vergleich zwischen SKYPET CR zu „PVC“ an gleich mehreren Stellen nicht stimmig ist. Laut dem Zertifikat des koreanischen Herstellers von SKYPET CR, SK Chemicals, verursacht das Material bei einem Rezyklatanteil von 99 Prozent Emissionen von 0,712 kg CO₂ eq/kg. Dem gegenüber gestellt wurde ein Ausstoß von 7,83 kg CO₂ eq/kg bei PVC. Die PVC-Daten entstammen jedoch einer chinesischen Studie, die lediglich PVC aus chinesischer Produktion nach dem Acetylenverfahren betrachtet und in keiner Weise die Realität der europäischen PVC-Produktion widerspiegelt.

Zwei Fragen seien hier erlaubt:

  • – Wie sieht die Bilanz von SKYPET CR aus, wenn weniger als 99 Prozent recycelte PET-Abfälle zur Anwendung kommen?
  • – Warum wird der Vergleich zu PVC aus China und nicht aus Europa gemacht?

Die veröffentlichten Daten zu in Europa produziertem PVC (S-PVC) liegen mit einer Marktabdeckung von 73 Prozent vor. Hiernach betragen die Emissionen bei SPVC aus europäischer Produktion 2,03 kg CO₂ eq/kg und sind damit deutlich niedriger als die für den Vergleich herangezogenen 7,83 kg CO₂ eq/kg aus chinesischer Produktion. Gleichzeitig sind sie damit auf einem ähnlichen Niveau wie bei der Produktion von Standard-PET-Neuware.

Der eigentlich angemessene Vergleich von CR PET mit ebenfalls defossiliertem PVC wurde offensichtlich gar nicht erst in Betracht gezogen. Solche PVC-Typen, z.B. auf Basis von Biomasse der zweiten Generation, sind von europäischen PVC-Produzenten erhältlich und werden auch für die Produktion von Vinyl-Schallplatten angeboten. Dabei wird nach Angaben von PVC-Herstellern eine Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks von rund 90 Prozent gegenüber der jeweiligen fossil-basierten Type erreicht und liegt somit noch deutlich unter den Emissionen des CR PET von 0,712 kg CO₂ eq /kg.

Diese Zahlen sprechen für sich und zeigen deutlich, dass das Original mindestens so gut wie die PET-Alternative ist, wenn die entsprechenden Rohstoffe eingesetzt werden. Der Schallplattenliebhaber kann daher mit gutem Gewissen auf das für seinen Klang berühmte und langlebige Original zurückgreifen.

Quelle: VinylPlus

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