Faktenbasierte Erkenntnisse spielen eine entscheidende Rolle in der politischen Diskussion und bei der Gestaltung von Maßnahmen. Vor diesem Hintergrund hat sich der VDM in der ersten Jahreshälfte intensiv mit dem deutschen und europäischen Außenhandel mit Metallschrotten beschäftigt. „Ziel war es, die Bedeutung dieses Handels deutlich zu machen und Transparenz zu schaffen, um das Vertrauen in die Branche zu stärken“, so VDM-Vorstandsmitglied Murat Bayram und Kilian Schwaiger, Geschäftsführer beim VDM. „Der von uns erstellte Außenhandelsbericht bietet eine umfassende Darstellung der Import- und Exportmengen der wichtigsten Metalle, darunter Aluminium-, Kupfer-, Nickel-, Zink- und Bleischrotte. Darüber hinaus benennen wir die wichtigsten Abnehmer- und Lieferländer, um ein vollständiges Bild des Metallschrotthandels zu zeichnen“.
Außenhandel Deutschlands unterstreicht Bedeutung des EU-Binnenhandels
Im Kontext des deutschen Außenhandels mit Aluminium- und Zinkschrotten ist Italien unangefochten der dominierende Absatzmarkt und damit als Handelspartner für Deutschland von herausragender Bedeutung. Die enge wirtschaftliche Partnerschaft zwischen zwei der größten Volkswirtschaften der Europäischen Union, insbesondere in Branchen wie der Automobilindustrie oder dem Maschinenbau, spiegelt sich in der bemerkenswerten Dynamik des Metallschrotthandels wider.
Der Hauptempfänger von Kupferschrott ist das Nachbarland Polen. Die ausgeprägte verarbeitende Industrie des Landes setzt in großem Umfang Kupferschrotte für ihre Anlagen ein.
Die deutsch-französische Partnerschaft spiegelt sich eindrucksvoll im Metallschrotthandel wider, insbesondere in der Tatsache, dass Frankreich als Hauptlieferant von Aluminium-, Kupfer- und Nickelschrotten fungiert.
Der Blick auf den deutschen Außenhandel unterstreicht nachdrücklich die Bedeutung des EU-Binnenhandels. Ein reibungsloser Ablauf ist sowohl für Lieferanten als auch für Abnehmer von entscheidender Bedeutung, um eine kontinuierliche Produktion zu gewährleisten.
Außenhandel der Europäischen Union: Gelebte Diversifizierung mit vielen Partnern in Südostasien
Der weltweite Handel mit Metallschrott findet in Südostasien eine Vielzahl von Abnehmern, insbesondere für Legierungen, die auf den lokalen Märkten keinen Absatz finden. Thailand und Malaysia, beide Mitglieder der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN), sowie Länder wie Indien und Pakistan, die der South Asian Association of Regional Cooperation (SAARC) angehören, zählen zu den wichtigsten Handelspartnern in diesem dynamischen Netzwerk.
Hervorzuheben ist die Rolle Indiens als Hauptabnehmer von Aluminium-, Zink- und Bleischrotten, was das Land zu einem Schlüsselakteur im internationalen Handel und zu einem unverzichtbaren Partner der Europäischen Union macht. Bei Kupferschrotten ist Indien der zweitgrößte Abnehmer nach der Volksrepublik China.
Diese Entwicklungen verdeutlichen den intensiven Metallschrotthandel mit einer Vielzahl südostasiatischer Länder, wobei eine lebhafte Diversifizierung der Handelsbeziehungen zu beobachten ist. Der Handel mit diesen Ländern trägt wesentlich zur regionalen Wertschöpfung bei und ist ein wichtiger Impulsgeber für deren Industrialisierung.
Transatlantische Partner als Zulieferer für die Europäische Union
Die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich sind die Hauptlieferanten von Metallschrott nach Europa und nehmen somit eine zentrale Position als Hauptlieferanten in diesem internationalen Handelsgefüge ein.
Die transatlantischen Beziehungen spielen in diesem dynamischen Handelsumfeld eine entscheidende Rolle und spiegeln unser Engagement für globale Partnerschaften wider. Durch den engen Austausch mit den USA und Großbritannien fördern wir nicht nur wirtschaftliche Synergien, sondern unterstreichen auch unser Bekenntnis zu gemeinsamen Werten und Zielen in der Umweltpolitik.
Während wir uns beim Export auf Asien konzentrieren und die Beziehungen zu den Ländern dieser Region stärken, bleibt die transatlantische Verbindung ein unverzichtbarer Bestandteil der Geschäftsstrategie für die vor Ort benötigten Metalllegierungen. Dieser ausgewogene Ansatz ermöglicht es, sowohl die Chancen des aufstrebenden asiatischen Marktes zu nutzen als auch die bewährten Partnerschaften im transatlantischen Raum zu festigen.
Der internationale Markt als Grundlage für das Gelingen der Kreislaufwirtschaft
Der Handel mit recycelten Metallen spielt eine essenzielle Rolle bei der Förderung grüner Märkte, da die Verwendung von Recyclingmaterialien eine unverzichtbare Grundlage für die Herstellung umweltfreundlicher Produkte bildet. Der Einsatz von recycelten Metallen trägt zur Energieeinsparung, zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und zur Schonung natürlicher Erzressourcen bei. Es ist von großer Bedeutung zu betonen, dass ein fairer und offener Zugang zum Handel mit „Altmetallen“ nicht nur den Industrieländern vorbehalten sein sollte. Schwellenländer haben das gleiche Recht auf den Zugang zu recycelten Metallen. Dieser Zugang ermöglicht es ihnen, eine eigene nachhaltige Industrie aufzubauen und die Vorteile des Recyclings für ihre Wirtschaft und Umwelt zu nutzen.
Der VDM ruft zu einer sachlichen Diskussion über die Bedeutung des Metallschrotthandels für die Metallrecyclingwirtschaft auf, die auf Fakten und langfristigen Zielen basiert. Nur durch ein tiefes Verständnis für die Wechselwirkung zwischen Handel und Recycling können wir eine nachhaltigere und ressourcenschonendere Zukunft gestalten.