Denn die Verunreinigung des Bioabfalls mit Plastik und anderem Restmüll gefährdet die Herstellung von Dünger für die Landwirtschaft und Bioenergie – und ist deshalb ein Problem für Umwelt und Klima. Falsch befüllte Biotonnen werden während der Aktion von den Müllwerkerinnen und -werkern ungeleert stehen gelassen.
„Bioabfälle aus der Küche und aus dem Garten tragen wertvolle Rohstoffe in sich“, sagte Dr. Ulf Kämpfer, Kieler Oberbürgermeister und Präsident des Verbands Kommunaler Unternehmen (VKU) zum Start der Aktion am Freitag in der Schleswig-Holsteinischen Landeshauptstadt. Die kommunalen Abfallwirtschaftsbetriebe würden diese Rohstoffe durch professionelle Kompostierung für die Landwirtschaft nutzbar machen. „Die Kompostierung ist das Paradebeispiel einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft“, betonte Kämpfer. „Neben Kompost verwandeln unsere Abfallwirtschaftsbetriebe Bioabfall außerdem in Bioenergie. Wer seinen Bioabfall richtig trennt, leistet also einen wichtigen Beitrag für die Umwelt – und damit für unsere Zukunft.“
Deshalb beobachtet #wirfuerbio die zunehmende Verunreinigung des Biomülls mit Sorge: Immer öfter und in viel zu großen Mengen finden sich dort nicht biologische Abfälle, vor allem Plastiktüten und Restmüll. Dadurch wird es zunehmend schwieriger, daraus Kompost herzustellen, da die Fremdstoffe aufwändig aussortiert werden müssen.
Weil dabei die kommunalen Entsorgungsunternehmen auf die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger angewiesen sind, klärt seit 2018 die Umweltkampagne #wirfuerbio über die Bedeutung des Bioabfalls auf – und geht jetzt noch einen Schritt weiter: Ab dem 18. September werden offensichtlich fehlbefüllte Biotonnen von den Müllwerkern nicht geleert und bleiben stehen. Das passiert parallel in rund 50 Kreisen und Städten in ganz Deutschland. Das Motto der bundesweiten Aktion, die bis zum 29. September läuft: „Dein Biomüll ist wichtig fürs Klima!“
Die Abfallwirtschaft leistet durch die getrennte Erfassung und Verwertung von Bioabfällen einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. An keinem anderen Abfallstoff lässt sich der Grundgedanke einer Kreislaufwirtschaft so plastisch darstellen wie beim Bioabfall. Aus Lebensmittelresten, Küchen- und Grünabfällen wird in der Vergärung erst Biogas gewonnen. Aus diesem wird wiederum Strom erzeugt. Die Gärreste werden in einem zweiten Schritt zu wertvollem Kompost für die Landwirtschaft. Dieser Kompost aus Bioabfall ist ein wichtiger Einsatzstoff, um neue Lebensmittel zu erzeugen und auf chemische Düngemittel zu verzichten.