Da derzeit rund 88 % des eingebetteten Kohlenstoffs aus fossilen Rohstoffen wie Erdöl, Erdgas und Kohle stammen, wird deutlich, dass der geschätzte künftige Bedarf von 1,15 Gt Kohlenstoff pro Jahr bis 2050 ausschließlich durch die drei verfügbaren erneuerbaren Kohlenstoffquellen gedeckt werden muss: Biomasse, die direkte Nutzung von CO₂ und Recycling. Während sich auf Biomasse basierende Lösungen häufig mit der Debatte um Lebens- oder Futtermittel konfrontiert sehen, erhalten Bemühungen zur Carbon Capture and Utilisation (CCU) nicht die erforderliche politische Unterstützung, um eine ausreichend schnelle Entwicklung zu vollziehen. Hier können fortschrittliche Recyclinglösungen einen wesentlichen Beitrag leisten, um eingebetteten Kohlenstoff in der Technosphäre zu erhalten und erfolgreich wiederzuverwenden.
Zeitgleich arbeitet die EU im Rahmen des Green Deal an einer Reihe von Gesetzesinitiativen, die für viele Produkte – von Verpackungen über Textilien bis zu Automobilen und anderen Konsumgütern – hohe verbindliche Quoten für den Anteil recycelter Materialien vorsehen. Vor kurzem bekannt gewordenen Ziele für den verpflichtenden Recyclinganteil von Verpackungen zielen auf eine Verzehnfachung des Einsatzes von Recyclingmaterial in diesem Sektor bis zum Jahr 2040 ab. Um den hohen Anforderungen gerecht zu werden und dennoch ökonomisch vertretbare, qualitativ hochwertige Materialien und Produkte anbieten zu können, stehen Unternehmen vor der Herausforderung, im Hinblick auf innovative, fortschrittliche Recyclinglösungen auf dem neuesten Stand bleiben. Das internationale Programm der diesjährigen Advanced Recycling Conference stellt Technologien vor, die bereits jetzt in der Lage sind, schwer recycelbare Abfallströme zu bewältigen, darunter gemischte Kunststoffverpackungen und Textilien sowie zahlreiche weitere Optionen. Internationale Beiträge aus Industrie, Politik und Wissenschaft behandeln vielfältige aktuelle Recycling-Themen.