KI-basierte Sortiertechnologien schaffen neue Kreisläufe bei

Steinert und RE Plano, eine Tochtergesellschaft der Remondis-Gruppe, errichten gemeinsam eine Sortieranlage in Bochum.
Die einzigartige Sensorkombination von Farb- und Hyper Spectral Imaging-Nahinfrarot-Sensor ermöglicht neue Sortieranwendungen. Copyrigh: Remondis

RE Plano hat das ehrgeizige Ziel, den mit PET erreichten Erfolg der Kreislaufwirtschaft auch für die Materialien Polyethylen (PE, HD-PE) und Polypropylen (PP) zu wiederholen. Um dieses Ziel zu erreichen und die Anlage wirtschaftlich betreiben zu können, müssen auch Kunststofffraktionen, die wegen ihrer schwierigen Unterscheidbarkeit oft vernachlässigt werden, wie weiße und naturfarbene Kunststoffe sowie ein- und mehrschichtige Verpackungen, auf Reinheiten von über 97 % sortiert werden – in Kunststoffart und ¬ farbe. Dr. Harald Lehmann, Business Development & Niederlassungsleiter bei RE Plano Bochum, lobt die Zusammenarbeit: „Mit der Unterstützung von Steinert haben wir eine Lösung gefunden, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht und die Grenzen des Möglichen in der Kunststoffsortierung verschiebt.“

Die hohe Effizienz wird durch KI-basierte Sortiertechnologie und hochintegrierte Prozesse erreicht. So stammt ein Großteil der zu verarbeitenden Kunststoffe aus Remondis-eigenen Sortieranlagen für Leichtverpackungen und wird konzernintern weiter aufbereitet und letztlich zu hochwertigen Rezyklaten (PCR) verarbeitet. Die KI-basierte Steinert-Technologie Intelligent Object.Identifier kombiniert Farb- und Nahinfrarotsensor (NIR) mit Hyper Spectral Imaging (HSI) Technologie. Diese einzigartige Kombination ermöglicht nicht nur eine flexible Reaktion auf zukünftige Anforderungen, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten für zusätzliche Sortieraufgaben, die mit herkömmlichen Verfahren bisher nicht lösbar waren. Dazu gehören die Sortierung schwierig zu unterscheidender Kunststofffraktionen, aber auch die Abtrennung von Silikonkartuschen, die eine PE-Kunststofffraktion bis zur Unbrauchbarkeit verunreinigen können. Die Technologie ermöglicht es, die Sortierung durch weitere optisch erfassbare charakteristische Eigenschaften auf ein neues Niveau zu heben und damit die Vision von RE Plano, geschlossene Kreisläufe für PE und PP zu schaffen, durch technologische Innovation und Effizienz zu unterstützen.

Das Ergebnis der Partnerschaft ist eine hochmoderne Sortieranlage, die zu den modernsten Kunststoffrecyclinginitiativen in Europa zählt. „Nach nur sechs Monaten Bauzeit ist es uns gelungen, eine Sortieranlage zu realisieren, die durch eine hocheffiziente Sortierung eine Prozessverbesserung hin zu gleichmäßigeren, sortenreinen Kunststoffen ermöglicht“, betont Dr. Lehmann. Die Anlage kann rund 30.000 Tonnen Kunststoffe pro Jahr sortieren und ist damit ein wichtiger Schritt in Richtung einer Kunststoff-Kreislaufwirtschaft.

1 KOMMENTAR

  1. Der deutsche Entsorgungsmarkt ist in den letzten Jahren zu einem Oligopol geworden. Die größten Unternehmen, Remondis, Suez, Veolia und die Schwarz-Gruppe kontrollieren zusammen rund 80 % des Marktes. Diese Konzentration birgt natürlich für kleine und mittelständische Entsorgungsunternehmen (KMU) eine Reihe von Gefahren. Gepaart mit einer desaströsen Steuerpolitik, auch im Bereich von Betriebsübergaben, dem nicht mehr zu leistendem Bürokratismus im Genehmigungsbereich wird das bunte Bild der deutschen Entsorgungslandschaft nicht mehr lange bestehen. Wer außer die Großen können solche, sicherlich sinnvollen KI Projekte noch stemmen. Aber immer daran denken, der Monopolist bestimmt seinen Preis so, dass sein Gewinn maximiert wird.

Kommentar schreiben

Please enter your comment!
Please enter your name here

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.